Die Rechtsschutzversicherung ist weit vom Image einer Gewinnsparte entfernt. Das liegt auch an den überproportional steigenden Kosten für viele Streitfälle. In der Folge lag die durchschnittliche Combined Ratio der 25 größten Rechtsschutzversicherer auf dem deutschen Markt (95 Prozent Marktabdeckung) im zusammengefassten Zeitraum der Geschäftsjahre 2013 bis einschließlich 2018 bei 99,87 Prozent. Von jedem eingenommenen Beitragseuro blieben der Branche im Durchschnitt also nur 1,3 Cent übrig.
Zum Vergleich: In der Haftpflichtversicherung ist deutlich mehr Gewinn zu machen und sogar in der hart umkämpften Kfz-Versicherung läuft es besser.
Das hat die V.E.R.S. Leipzig GmbH in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Sirius Campus in ihrer aktuellen Branchenmonitor-Studie herausgefunden (Studie hier erhältlich). Dafür wurden unter anderem die Geschäfteberichte der 25 größten Rechtsschutz-Anbieter bis ins Jahr 2013 zurück durchleuchtet.
Auf 6 Jahres-Sicht kommen nur 13 Unternehmen auf eine Schadenkostenquote von unter 100 Prozent. Somit macht quasi jeder zweite Rechtsschutzversicherer mindestens seit 2013 Verlust. In aufsteigender Reihenfolge und mit ihrer durchschnittlichen Combined Ratio der 6 Jahre in Klammen dahinter sind das:
Ein weiteres halbes Dutzend Anbieter kommt zudem auf eine Schadenkostenquote von über 103 Prozent. Das bedeutet, sie haben für jeden brutto verdienten Beitragseuro über 1,03 Euro wieder ausbezahlt. Diese Anbieter haben wir in der untenstehenden Bilderstrecke zusammengestellt. Der Erstplatzierte kommt sogar auf eine Combined Ratio von über 125 Prozent.