Firmen-Rechtsschutz: Die besten Tarife für Unternehmer und Landwirte

Privatpersonen wünschen sich von einer Rechtsschutzversicherung vor allem einen schnellen und einfachen Zugang zur Rechtsberatung sowie die Empfehlung eines spezialisierten Anwalts vor Ort. Das hat kürzlich eine Yougov-Umfrage im Auftrag des GDV unter mehr als 2.000 Menschen ergeben. Welche Ansprüche Gewerbetreibende aus verschiedenen Branchen an eine Rechtsschutzversicherung haben, wurde dabei zwar nicht abgefragt. Dafür hat das Hannoveraner Analysehaus Franke und Bornberg jetzt zum ersten Mal ein Rating veröffentlicht, dass die besten Firmen-Rechtsschutz-Policen für die Zielgruppen Unternehmer/Selbstständige sowie Landwirte/Forstwirte herausfiltert.

„Unternehmer haben andere Risiken und damit andere Anforderungen an ihren Rechtsschutz als Verbraucher“, sagt Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. Dazu würden beispielsweise höhere Prozesskosten aufgrund teurerer Schäden sowie eine größere Eintrittswahrscheinlichkeit von Leistungsfällen, weil mehr Personen als im Privatvertrag versichert sind, zählen. Deshalb wollten Franke und sein Team erstmals explizit Deckungskonzepte für KMU untersuchen. Ein Fazit daraus lautet, dass sich eine qualitativ hochwertige Absicherung in den meisten Fällen erst durch Kombination des Grundtarifs mit weiteren Leistungsbausteinen erreichen lässt.

Untersucht wurden 57 Tarifkonfigurationen von 24 Versicherern für Unternehmer/Selbstständige und 44 Tarifkonfigurationen von 22 Gesellschaften für Land- und Forstwirte. Als Datenquellen dienten die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls Antragsformulare und Versicherungsscheine. Zu den allgemeinen Leistungen, die für beide Zielgruppen relevant sind, zählen Deckungssummen und Geltungsbereich sowie Leistungen für Strafkautionen, Assistance, telefonische Rechtsberatung und Mediation.

Bei den Unternehmern und Selbstständigen spielt darüber hinaus der Versicherungsschutz bei Vertragsstreitigkeiten eine große Rolle. Das betrifft Verträge in direktem Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit ebenso wie Hilfsgeschäfte und eingekaufte Dienstleistungen. Insgesamt kamen bei der Bewertung 60 Detailkriterien zum Einsatz.

Mindestens 85 Prozent erfüllen und damit die Bestnote „FFF+“ erzielen konnten nur zwei Tarife, beide von der Arag. Unter den laufend aktualisierten Ergebnissen für die Selbstständigen/Unternehmer sind zwar acht Treffer mit „FFF+“ gelistet. Die zwei Testsieger-Tarife teilen sich aber zum einen in einen Grundtarif und zum anderen in alle Kombinationen in Zusammenhang mit diesem Grundtarif auf, erklärte man seitens Franke und Bornberg auf procontra-Nachfrage.

Bei den Land- und Forstwirten wurden 42 Detailkriterien berücksichtigt. Dabei wurde unter anderem auf spezielle Rechtsschutzleistungen in Zusammenhang mit der Einhaltung von Subventionsvorgaben (Cross-Compliance), erneuerbaren Energien und besonders große Nutzflächen geachtet. Die Bestnote „FFF+“ gab es hier für drei Deckungskonzepte, allesamt aus dem Hause Roland Rechtschutz. Auffällig: Der Versicherer konnte mit allen dreien seiner Grundtarife (Landwirtschafts-Rechtsschutz Basis, Komfort und Premium), jeweils in Kombination mit Zusatzbausteinen, die Bestnote erreichen. Die Ergebnisliste zu Landwirte/Forstwirte gibt es hier und weitere Informationen zu gesamten Rating-Methodik hier.

Die beiden Testsieger Arag und Roland finden sich auch unter den Top 3 der diesjährigen „Maklers Lieblinge“ im Bereich Firmen-Rechtsschutzversicherung. Unter den Top 3 Rechtsschutzversicherern, an die die VEMA-Makler das meiste Gewerbe-Neugeschäft vermitteln, fand sich zuletzt aber nur die Arag.