So sieht der Durchschnitts-Makler aus
Als Erstes möchte sich die procontra-Redaktion bei ihren Lesern bedanken. Denn nur durch Ihre Teilnahme an unserer diesjährigen „Maklers Lieblinge“-Umfrage konnten wir wieder wichtige Branchentrends herauslesen sowie Sie und Ihre Arbeit besser verstehen. Die Erkenntnisse aus der Umfrage wollen wir Ihnen nun natürlich auch nach und nach präsentieren.
Dieses Jahr haben sich 467 Personen an „Maklers Lieblinge“ beteiligt. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen (55,2 Prozent) arbeitet in beziehungsweise für einen Betrieb, der die Erlaubnis nach § 34d Gewerbeordnung (GewO) besitzt. Für einen Betrieb nach § 34f GewO (Finanzanlagenvermittler) sind 15,2 Prozent der Teilnehmer tätig, wobei es hier auch viele Überschneidungen mit den Versicherungsvermittler-Betrieben (§ 34d) gibt. Immobilienmakler- und Darlehensvermittler-Betriebe (§ 34c) machen 16,3 Prozent aus, Immobiliardarlehensvermittler-Betriebe (§ 34i) 9,2 Prozent.
Neun von zehn vermitteln gegen Provision
Die Personen selbst sind ganz überwiegend als Versicherungsmakler tätig (80,8 Prozent). Nur 11,1 Prozent sind Mehrfachagenten. Dahinter folgen gebundene Vertreter mit 4,2 Prozent, Versicherungsberater mit 1,7 Prozent und Sonstige mit 2,2 Prozent. Wenig überraschend steht bei so vielen Maklern auch das klassische Vergütungsmodell aus Provision und Courtage mit 88,6 Prozent hoch im Kurs. Nur 8,9 Prozent lassen sich ihre Beratung mit einem Mischmodell bezahlen. Das Vergütungsmodell Honorar (1,1 Prozent) ist bei den Umfrageteilnehmern sogar noch weniger populär als Tippgebervergütung (1,4 Prozent).
Die meisten befragten Vermittler sind schon seit über 25 Jahren beratend in der Branche tätig (38,7 Prozent). Der Anteil mit weniger als 15 Jahren Berufserfahrung liegt bei nur 24 Prozent. Dennoch denkt kaum ein Makler ans Aufhören. Ihr Geschäft in den nächsten drei Jahren einzustellen oder zu übergeben planen gerade einmal 8,0 Prozent der Befragten. Beim Blick auf die Mitarbeiter zeigt sich, dass viele Makler als Einzelkämpfer unterwegs sind (37,6 Prozent) oder nur ein bis drei Angestellte haben (39,1 Prozent). Maklerbetriebe mit mehr als 25 Angestellten gibt es dagegen eher selten (4,7 Prozent).
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Auf die Frage nach der Anzahl der betreuten Kunden gegen die Philosophien auseinander. So haben 26 Prozent der Vermittler zwischen 300 und 600 Kunden – genauso viele betreuen aber mehr als das doppelte (über 1.200 Kunden). Knapp ein Viertel (22,9 Prozent) hat sogar weniger als 300 Mandanten. Einvertragskunden sind dabei aber selten (3,9 Prozent). Der Großteil der Makler (53,2 Prozent) betreut Kunden, die über mehr als drei Verträge verfügen.
Bei der Frage nach dem hauptsächlichen Geschäftsbereich waren Mehrfachnennungen möglich. Die meisten Stimmen entfielen dabei auf das private Schaden-/Unfall-Geschäft (33,2 Prozent). Dieses bildet, häufig in Kombination mit Lebensversicherungen (27,0 Prozent) die Sparten, mit denen die Vermittler den Großteil ihres Einkommens erzielen. Krankenversicherung und Gewerbe-Versicherung kommen auf jeweils 15,2 Prozent. Investmentprodukte (6,0 Prozent) und Immobilien (3,4 Prozent) sind nur selten die hauptsächliche Einkommensquelle.
Jeder Dritte ist bei profino
Der Großteil der „Maklers Lieblinge“-Teilnehmer ist männlich (84,9 Prozent). Allerdings haben auch 14,1 Prozent Frauen abgestimmt. Der Anteil der Teilnehmer mit dem dritten Geschlecht (divers) lag bei einem Prozent.
Die Umfrage offenbart auch die wachsende Bedeutung der Onlinemesse profino, die wie procontra im Alsterspree Verlag beheimatet ist. Denn jeder dritte Makler (33,9 Prozent) ist dort bereits angemeldet und nutzt die dortigen Weiterbildungs-Webinare.
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