Versicherungsgehälter: Die Inflation nagt am Lohn

Die Gehälter in der Versicherungsbranche sind gut. Aber anscheinend ist kaum noch Luft nach oben. Die Steigerung für Tarifangestellte lag 2018 unter der Inflationsrate. Wie sich andere Branchen schlugen und wie viel Makler verdienten.

Author_image
14:03 Uhr | 04. März | 2019
7,1 Milliarden Euro Kapitalverlust allein im ersten Quartal 2018. Angesichts solcher Zahlen liegt beim Sparverhalten der Deutschen der Gedanke des "Geldverbrennens" nahe.

7,1 Milliarden Euro Kapitalverlust allein im ersten Quartal 2018. Angesichts solcher Zahlen liegt beim Sparverhalten der Deutschen der Gedanke des "Geldverbrennens" nahe. Bild: WolfBlur/Pixabay

Versicherungsmakler erzielten im Jahr 2018 einen durchschnittlichen Gewinn von 49.970 Euro. Damit lag der Überschuss aus den jährlichen Provisionseinnahmen um 2.570 Euro über dem des Vorjahres. Das wurde im Rahmen des aktuellen AfW-Vermittlerbarometers ermittelt. Zwar gibt es innerhalb der Branche auch Stimmen, die diesen Gewinn als zu niedrig für die Leistung, die übernommene Verantwortung und das unternehmerische Risiko ansehen. Dennoch kamen die Makler damit auf eine Verdienststeigerung von 5,4 Prozent gegenüber 2017.

Ein Zuwachs, von dem die Angestellten in der Versicherungsbranche nur träumen können. Denn ihre Gehaltssteigerung lag im Jahr 2018 gerade mal bei 1,7 Prozent. Ohne Sonderzahlungen wie zum Beispiel Weihnachtsgeld oder Jubiläumsprämien für lange Betriebszugehörigkeiten waren es sogar nur 1,3 Prozent. Das hat das Statistische Bundesamt bekanntgegeben. Die Zahlen beziehen sich auf die tarifvertraglichen Monatsgehälter in der Branche Finanz- und Versicherungsdienstleistungen.

Unter Inflationsniveau

Über alle Branchen hinweg lag die Gehaltssteigerung bei durchschnittlich 2,9 Prozent. Die Versicherungsangestellten bilden hier das Schlusslicht, noch hinter Bergbau (1,8 Prozent) und Energieversorgung (2,3 Prozent). Den größten Zuwachs gab es im Baugewerbe (4,4 Prozent).

Die Inflationsrate lag im Jahr 2018 bei 1,8 Prozent. Somit sind die Verbraucherpreise minimal stärker gestiegen als das Salär der Finanzdienstleister. Nach für die Branche ungewöhnlich langen und weitreichenden Streiks wurde im Sommer 2017 ein neuer Tarifvertrag für den Versicherungsinnendienst vereinbart. Dieser läuft allerdings nur noch bis August dieses Jahres, über einen neuen wird bereits verhandelt. Der deutlich unterdurchschnittliche Lohnzuwachs in der Branche dürfte dabei auch Gegenstand sein.

Zwar war die Steigerungsrate der Gehälter in der Finanz- und Versicherungsbranche die geringste im Jahr 2018. Dennoch dürfte diese Zunft, absolut betrachtet, immer noch mit am meisten verdienen. Zumindest im Jahr 2017 erzielten in Vollzeit angestellte Finanzdienstleister das höchste Bruttogehalt aller untersuchten Branchen.