Der Umsatz von Maklern über Pools nimmt weiter zu. Der Anteil der Geschäfte, die über einen Pool generiert werden, ist in drei von vier untersuchten Bereichen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, ergab die Studie „Pools & Dienstleister 2019“. Besonders Sachversicherungen werden vermehrt über einen Pool eingereicht. Der Anteil stieg hier um rund 9 Prozentpunkte auf 65 Prozent.
Das meiste Geschäft ging 2018 laut Studie der BBG Betriebsberatung, an der sich 1.500 Vermittler mit Zulassung nach Paragraf 34d, 34f und 34i GewO beteiligten, in allen vier Bereichen (Vorsorge; Kranken, Sach und Finanzanlagen) an Fonds Finanz vor Apella. Die dritten Ränge eroberten Deutscher Maklerverbund (Vorsorge), blau direkt (Kranken), VEMA (Sach) und Starpool (Finanzierungen).
Jeder Makler hat im Schnitt 2,6 Anbindungen
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Zu den Favoriten der Makler in Sach/HUK zählen neben den genannten Top-3 Fonds Finanz, Apella und VEMA in den Top-10 diese Verbünde: Deutscher Maklerverbund, blau direkt, ASC, Aruna, Amexpool, Invers und Degenia. Nimmt man die Gesamtzufriedenheit der Makler, liegen in der Sachsparte allerdings Apella, VEMA und germanbroker.net nahezu mit identischem Wert vorn.
In der Unterscheidung nach Art des Kooperationspartners dominieren bei Maklern eindeutig Pools, sagen 93 Prozent der Makler (2015: 75,4 Prozent). Es folgen Servicegesellschaften (14 Prozent), Verbünde (14 Prozent) und Haftungsdächer (8 Prozent). Die unabhängigen Vermittler kooperieren vor allem, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren, geben 42,8 Prozent an. Jeweils ein knappes Drittel schätzt die hohe Produktbreite aus einer Hand beziehungsweise einfache Antragsprozesse/ Policierung. Entlastung im Back-Office bei administrativen Prozessen schätzen 28 Prozent der Befragten (Mehrfachnennungen erlaubt).
Wenn Makler die Kooperation beenden
Die Kooperation mit Pools geht jedoch nicht ohne Reibungen ab. Mehr als 43 Prozent der Vermittler hat schon einmal die Zusammenarbeit mit einem Pool beendet. Ausschlaggebend waren vor allem schlechte Erfahrungen, sagen 37 Prozent der Befragten, schlechter Service (30 Prozent), bessere Zusammenarbeit mit einem anderen Pool (26 Prozent) oder mangelnde Produkt- oder Anbieterauswahl (23 Prozent). Am seltensten ging das Ende der Geschäftsbeziehung vom Pool aus, sagen 6,3 Prozent der Makler.
Das größte Risiko in der Kooperation mit Pools sehen Makler noch immer in einer potentiellen Insolvenz oder Schließung des Pools, empfinden 43,6 Prozent (2016: 45,3 Prozent). Fast 40 Prozent fürchten um ihre Unabhängigkeit (2016: 33 Prozent) und 22,3 Prozent gaben an, in der fehlenden Freigabe zur Übertragung von Bestandsverträgen ein Wagnis zu sehen (2016: 26,2 Prozent).
Von Jahresumsätzen, Poolgebühren und Erwartungen
Neben den Rankings enthält die Studie weitere spannende Informationen zur Entwicklung des Poolmarktes. Makler nehmen zu 33 Prozent Jahrescourtage zwischen 50.000 und 100.00 Euro ein, 28 Prozent schaffen jedoch weniger als 50.000 Euro (procontra berichtete). Dagegen gaben 17 Prozent einen Jahresumsatz zwischen 100.000 und 150.000 Euro an, gut 20 Prozent sogar darüber hinaus.
Jeder vierte Makler zahlt eine Jahresgebühr an Pools oder Verbünde, im Schnitt 1.261 Euro, das sind rund 200 Euro pro Jahr mehr als 2017. Wird keine Gebühr verlangt, kassieren die Verbünde einen Overhead von den Versicherern, bestätigen 86 Prozent der Befragten.
Künftig erwarten die Makler von Pools und Verbünden vor allem bessere Abwicklungs- und Beratungssoftware, sagen 63 Prozent der Makler. Zweithäufigste Erwartung sind unabhängige Vergleichsprogramme (58 Prozent), gefolgt von der Bewahrung ihrer Unabhängigkeit ohne Umsatzvorgaben (57 Prozent) und breiter Produktauswahl (56,4 Prozent), wobei Mehrfachnennungen erlaubt waren. Die nicht billige Studie kann beispielsweise per E-Mail bestellt werden.
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