Deutschland wurde 2018 im weltweiten Vergleich am drittstärksten von extremen Wetterlagen heimgesucht. Angesichts dieser Nachricht müsste es den Wohngebäudeversicherern angst und bange werden. Denn eigentlich steckt ihnen das Schadenjahr 2013 mit dem extremen Hochwasser-Sommer noch in den Knochen beziehungsweise in den Büchern.
Das belegt die aktuelle Branchenmonitor-Studie der V.E.R.S. Leipzig GmbH in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Sirius Campus (Studie hier erhältlich). Mit Blick auf die 50 größten Wohngebäudeversicherer auf dem deutschen Markt (94 Prozent Marktabdeckung nach gebuchten Bruttoprämien) betrug die durchschnittliche Schadenkostenquote im Jahr 2013 enorme 132,69 Prozent.
Von diesem negativen Rekordjahr haben sich viele Anbieter bis heute nicht richtig erholt. Zwar lief es in den Folgejahr wieder deutlich besser. Doch seit 2013 konnten die 50 größten Unternehmen im Durchschnitt lediglich 2016 und 2017 einen kleinen Gewinn mit der Wohngebäudeversicherung erzielen.
Laut der Studie (Auswertung aller Geschäftsberichte seit 2013) lag die Combined Ratio der 50 größten Anbieter im 6-Jahres-Durschnitt bei 105,21 Prozent. Damit steht es um die Wohngebäude-Sparte sogar noch schlechter als um die Kfz-Versicherung, in der seit Jahren ein harter Preiskampf tobt. Deutlich besser läuft es dagegen in der Haftpflichtversicherung und sogar mit der Rechtsschutz-Versicherung lässt sich bei einer mehrjährigen Rückschau ein kleiner Gewinn erzielen.
Das sind aber Durchschnittswerte, die natürlich nicht das Bild jedes einzelnen Anbieters widerspiegeln. Unter dem Strich können nur 15 der 50 größten Wohngebäudeversicherer auf 6-Jahres-Sicht einen Gewinn vorweisen – also nur knapp jeder Dritte. Die übrigen 35 haben eine Combined Ratio von über 100 Prozent. Doch während manche von ihnen nur geringe Verluste von ein bis zwei Prozent geschrieben haben, stehen bei 6 Anbietern jährliche Verluste von mehr als 20 Cent pro verdientem Beitragseuro zu Buche. Diese finden sich in aufsteigender Reihenfolge in der untenstehenden Bilderstrecke.