Autobauer VW will trotz Krise Versicherungsgeschäft ausbauen

Sinkende Absatzzahlen, geringe Renditen – die Geschäfte bei Volkswagen laufen derzeit schlecht. Das Management hat deshalb einen rigiden Sparkurs angekündigt, sogar von Werksschließungen ist die Rede.

Die Versicherungssparte des Konzerns, die zur Volkswagen Financial Services AG gehört, soll davon allerdings nicht betroffen sein, sondern sogar ausgebaut werden, wie procontra auf Anfrage erfuhr. Tatsächlich verzeichnete das Versicherungsgeschäft im ersten Halbjahr 2024 ein Wachstum von 23,3 Prozent; auch das Leasinggeschäft legte um 15,2 Prozent zu.

Versicherungssparte als Wachstumstreiber

Insgesamt sei der Ausbau der Sparte (Kfz-Versicherung, Garantie sowie Kreditschutzbrief/Leasingratenversicherung) für Volkswagen ein wesentlicher Wachstumstreiber, teilte der Konzern mit. Denn insbesondere für das After-Sales-Geschäft im Handel und die damit verbundene Kundenbindung seien Versicherungsprodukte essentiell. „Aus diesem Grund legen wir aktuell im Rahmen unseres ,Insurance Growth Plans‘ auch einen großen Schwerpunkt auf den Ausbau des europäischen Versicherungsgeschäfts und integrieren das Thema konsequent in alle Vertriebskanäle“, so VW-Sprecher Malte Krause.

Besonders die Volkswagen Autoversicherung – ein Joint Venture mit der Allianz – entwickele sich sehr positiv und umfasse mittlerweile mehr als eine halbe Million Versicherungsverträge. Mit einem Nachlass auf Assistenzsysteme in der Haftpflichtversicherung habe man hier außerdem ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. „Da gleichzeitig die Vertragsvolumina im Bereich Leasing steigen, ist nicht ersichtlich, warum das Versicherungsgeschäft von den aktuellen Entwicklungen bei VW beeinträchtigt sein sollte“, so Krause zu procontra.

Bereits 1948 gründete die Volkswagen AG den Volkswagen Versicherungsdienst. Seitdem ist das Versicherungsgeschäft ein fester Bestandteil im Dienstleistungsportfolio der Volkswagen Financial Services.