Die Gothaer und die Barmenia haben ihre Due Diligence abgeschlossen. Die Vorbereitungen für den angekündigten Zusammenschluss der Barmenia und der Gothaer Versicherungen verlaufen nach Angaben beider Unternehmen planmäßig. Auch für die Struktur des gemeinsamen Unternehmens gibt es mittlerweile konkrete Überlegungen.
Lebens- und Krankenversicherer werden zusammengeführt
An der Spitze des Konzerns sollen künftig zwei Versicherungsvereine stehen, darunter die Barmenia.Gothaer Finanzholding AG, unter der wiederum die verschiedenen Risikoträger angesiedelt sein sollen.
Die Personenversicherer im künftigen gemeinsamen Konzern sollen in einem mehrstufigen Plan zusammengeführt werden. In einem ersten Schritt werden die gesamten Bestände der Barmenia Lebensversicherung a.G. auf die Gothaer Lebensversicherung AG übertragen. Sobald dieser Schritt vollzogen ist, soll die Barmenia Lebensversicherung a.G. auf die Barmenia Versicherungen a.G. verschmolzen werden.
Dadurch gäbe es dann oberhalb der Holding auch nur noch einen Versicherungsverein auf Seiten der Barmenia statt wie bisher zwei. All das stehe natürlich noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der relevanten Gremien und Behörden.
Im nächsten Schritt soll dann die Gothaer Krankenversicherung AG auf die Barmenia Krankenversicherung AG verschmolzen werden. Der Startschuss soll nach dem Zusammenschluss fallen und in enger Abstimmung mit der BaFin durchgeführt werden.
Nach Aussagen von Gothaer-CEO Oliver Schoeller sind für den Prozess etwa drei Jahre eingeplant. Für die Vertriebspartnerinnen und -partner soll sich nichts verändern, sie können die Produkte der Gothaer Kranken also weiter anbieten. Auch für die Kundinnen und Kunden gebe es keine direkten Auswirkungen, betont die Gothaer. Ihr Versicherungsschutz bleibe unverändert bestehen.
Der Schritt, die Gothaer Krankenversicherung auf die Barmenia Krankenversicherung zu verschmelzen und die Barmenia Lebensversicherung auf die Gothaer Lebensversicherung überrascht nicht, weil hier die jeweils kleinere Gesellschaft auf die größere verschmolzen wird. Spannend ist, dass beide Versicherer ihren jeweiligen Kompositbereich eigenständig weiter führen wollen. Auch Nachfrage von procontra erklärt die Gothaer: "Die Kompositversicherer von Barmenia und Gothaer haben sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle, daher sollen sie nebeneinander bestehen bleiben."
Zusammenschluss im Herbst 2024
Spielen Aufsichtsräte, Mitgliedervertretungen und Hauptversammlungen beider Häuser sowie die BaFin und das Kartellamt mit, soll der Zusammenschluss voraussichtlich Ende des dritten oder Anfang des vierten Quartals 2024 unter Dach und Fach sein.