Aufbau einer globalen Versicherungsplattform geplant

Deutsche Milliardärsfamilie Reimann kauft Lebensversicherer

Bislang hatte die Familie Reimann über ihre Beteiligungsholding verstärkt in Tierversicherungen investiert, nun folgt der Kauf der amerikanischen Prosperty Life Group. Es dürfte nicht der letzte Zukauf bleiben.

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11:02 Uhr | 07. Februar | 2025
Ein silberner Metallkoffer, aus dem zahlreiche Geldscheine herausragen

Mit der Prosperity Life Group hat die JAB Holding ihren ersten Lebensversicherer übernommen.

| Quelle: STOCK4B Creative

Dass die deutsche Milliardärsfamilie Reimann künftig auf Versicherungen setzen will, ist spätestens bekannt, seit sie über ihre Beteiligungsgesellschaft JAB Holding verstärkt in Tierversicherer investierte. Mittlerweile ist man an über 20 Versicherern in über 10 Ländern beteiligt – in Deutschland wurde 2022 die Agila Haustierversicherung von der Wertgarantie Gruppe erworben.

Nun vermeldet die JAB Holding den Kauf ihres ersten Lebensversicherers. So verkündete JAB diese Woche 100 Prozent der Anteile am amerikanischen Versicherer Prosperity Life Group zu erwerben. Insgesamt verwaltet der Versicherer Anlagen in Höhe von 25 Milliarden Euro und hat rund eine Million Verträge im Bestand. Noch bedarf der Kauf allerdings der Zustimmung durch die zuständigen Behörden. JAB hofft, dass der Deal in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden kann.

Die Übernahme der Prosperity Life Group dürfte nicht die letzte Übernahme für JAB gewesen sein. Anant Bhalla, Chief Investment Office und Partner bei JAB, erklärte in einer Pressemitteilung, dass es sich um den ersten großen Schritt für das im vergangenen Jahr formulierte Ziel handele: der Aufbau einer globalen Versicherungs-Plattform.

Bhalla war im Mai vergangenen Jahres zu JAB gewechselt, mit dem Ziel, das Beteiligungsportfolio der Reimann-Holding stärker zu diversifizieren. Die JAB Holding ist unter anderem an der amerikanischen Donut-Kette Krispy Kreme, dem Kosmetikkonzern Coty und am Kaffeehersteller JDE Peet’s (Jacobs, Tassimo) beteiligt. Künftig sollen Versicherungen jedoch einen größeren Anteil am Beteiligungsportfolio haben. Um dies zu finanzieren, will sich JAB womöglich auch von bestehenden Beteiligungen trennen. Im Gespräch ist hier unter anderem ein Verkauf der Anteile an den Restaurant-Ketten Caribou Coffee sowie Einstein Bros Bagels.