Steigende Kfz-Versicherungsbeiträge befürchtet
Ein Auto wie aus einem Guss? Was nach Makellosigkeit klingt, könnte Kfz-Versicherer und deren Kunden schon bald vor gehörige Probleme stellen. Doch von Anfang an: Die Zeiten, in denen ein Auto Stück für Stück zusammengeschraubt wird, neigen sich dem Ende. Mittlerweile stellen Audi und BMW in bestimmten Baureihen größere Gussteile über die Druckgießtechnologie her.
Die Weiterentwicklung dieser Technik heißt Giga- oder Megacasting, durch die sehr große Schalenbauteile produziert werden können. Genau darauf setzt der Elektroautobauer Tesla. Dass Elon Musk die Produktion seiner Karosserien in Grünheide auf das Verfahren umstellen will, ist bekannt. Dadurch würde das Chassis statt aus Dutzenden Einzelkomponenten nur noch aus einem zusammenhängenden Einzelteil hergestellt werden. Für Musks Firma ist das ein Vorteil, schließlich mindert das die Produktionskosten erheblich.
Für Versicherer und deren Kunden könnte das Prinzip jedoch zu deutlich höheren Reparaturkosten führen, denn: „Großgussteile müssen bei einem Schaden komplett getauscht werden“, befürchtet der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft laut einem Bericht des Magazins „Auto Straßenverkehr“. Das ließe sich nur verhindern, wenn die Autohersteller parallel dazu Reparaturverfahren entwickeln, die den Kostenanstieg wieder etwas minimieren. Pläne dazu sind jedoch noch nicht bekannt.
Der GDV könne für das Tesla-Model Y erst im kommenden Jahr eine Prognose darüber abgeben, wie stark die Ausgaben und damit auch die Prämien steigen. Damit die Versicherungsbeiträge nicht in die Höhe schnellen, ist allerdings nicht allein Tesla gefragt. Schließlich wollen auch Volvo und Toyota ihre Produktion künftig auf die Giga-Technik umstellen.