Der HDI Deutschland soll profitabler werden. Um dies zu schaffen, will der Versicherer laut einem Bericht der „Hannoversche Allgemeine“ auch Stellen abbauen. In welchem Umfang, wollte der Versicherer gegenüber der Zeitung nicht kommunizieren. „HDI Deutschland hat ein Profitabilitätsziel, kein Mitarbeiterabbauziel“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Abhängig sei diese Zahl auch von der Entwicklung im Geschäft mit Sachversicherungen.
Betriebsbedingte Kündigungen sollen aber nach Möglichkeit vermieden werden, erklärte ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Der überwiegende Teil des Stellenabbaus solle im Rahmen der natürlichen Fluktuation erfolgen – das dürfte den früheren Eintritt in den Ruhestand umfassen. „Bei HDI Deutschland werden allein altersbedingt mehr als 500 Personen bis 2028 das Unternehmen verlassen“, so der Sprecher. Hinzu kämen derzeit 300 unbesetzte Stellen. Der Versicherer betonte, Mitarbeiter bei der beruflichen Neuorientierung zu unterstützen – sei es im Konzern oder außerhalb des Unternehmens.
Der HDI Deutschland hat wie viele Sachversicherer stark unter gestiegenen Kosten in der Sachversicherung, vor allem im Kfz-Bereich, zu kämpfen. Auch deshalb hatte der Hannoveraner Versicherer sich im vergangenen Jahr dazu entschieden, das Geschäft mit Maklerpools deutlich einzuschränken. Bis 2028 will der Versicherer die Kosten auf Marktniveau senken, so ein Sprecher gegenüber der Zeitung.
Auch andere Versicherer haben mit hohen Kosten im Sach-Geschäft zu kämpfen. Die Nürnberger Versicherung musste ihre Gewinnerwartung im vergangenen Jahr gleich zweimal nach unten korrigieren. Um den Versicherer zurück in die schwarzen Zahlen zu führen, will die neue Schadenvorständin Christine Kaaz auch verstärkt auf Präventionsaspekte setzen, wie sie im Gespräch mit procontra erläuterte. Auch deutliche Beitragsanpassungen, wie erst jüngst wieder publik wurde, gehören zum Sanierungskonzept.