Versicherer unter Kostendruck

HDI stellt Kfz-Neugeschäft über Maklerpools ein

Auch HDI reagiert auf den allgemeinen Kostendruck und stellt das Neugeschäft mit privaten Kfz-Versicherungen über Maklerpools ein. Auch in den HUS-Sparten für Privatkunden sind Einschränkungen geplant.

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08:07 Uhr | 31. Juli | 2024
HDI-Gebäude

Auch HDI reagiert auf den allgemeinen Kostendruck und stellt das Neugeschäft mit privaten Kfz-Versicherungen über Maklerpools ein. Auf in den HUS-Sparten für Privatkunden sind Einschränkungen geplant.

| Quelle: HDI/Talanx

Die HDI Versicherung AG bietet ab dem 1. Oktober 2024 über Maklerpools kein Neugeschäft mehr in der Kfz-Versicherung für Privatkunden an. Außerdem soll das Geschäft in den privaten HUS-Sparten über Maklerpools eingeschränkt werden. Das geht aus einem Informationsschreiben des Versicherers hervor, das der procontra-Redaktion vorliegt. Auch andere Medien berichten derweil darüber.

Weiter heißt es in dem recht kompakten Statement, dass die Zusammenarbeit des Versicherers mit den Maklerpools im Bereich des Firmen- und Freie-Berufe-Geschäfts sowie in der Lebensversicherung von diesen Schritten unberührt bleibe. HDI wolle sogar gezielt die Kapazitäten der Intermediäre auf das Gewerbe- und Leben-Geschäft lenken.

Kostendruck zwingt zum Handeln

Als Gründe für diesen Strategiewechsel nennt der Versicherer die marktweiten Verluste der Anbieter in der Kfz- sowie der privaten Sachversicherung. „Dieser Tendenz können wir uns auch bei HDI nicht entziehen“, heißt es dazu in dem Schreiben. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Versicherer die Kfz-Prämien für seine Bestandskunden kräftig erhöht. Zudem würde auch die BaFin auf diese Entwicklung reagieren und von den Versicherern erwarten, dass diese ihr Geschäft kostendeckend betreiben, heißt es weiter.

Dass Geschäft über Maklerpools den Versicherern höhere Kosten verursacht als über einen direkt angebundenen Makler, ist bekannt. Wie groß der Courtage-Unterschied konkret ausfällt, wollte HDI auf procontra-Nachfrage nicht öffentlich mitteilen. Der Hebel für Kosteneinsparungen dürfte angesichts der jetzt ergriffenen Maßnahmen aber relativ groß sein.

Und was genau meint man bei HDI mit der Formulierung, dass man das Geschäft in den privaten HUS-Sparten über Maklerpools einschränken will? Hierzu lautete die kurze Antwort eines HDI-Sprechers nur: „Wir werden uns auf auskömmliches Geschäft fokussieren.“ Welche Privatkundenprodukte also auch nach dem 1. Oktober über Maklerpools vermittelt werden können, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Für die Fokussierung auf das Gewerbe- und Lebengeschäft über Maklerpools verweist man seitens des HDI auf die vorhandene Produktpalette. Neue Produkte, parallel zu dem Strategiewechsel ab Herbst, seien aktuell nicht vorgesehen.