Nachjustierung im Januar

Nürnberger Versicherung erhöht Kfz-Beiträge für Neukunden

Die Nürnberger dreht weiterhin an allen Stellschrauben, um aus der Kostenkrise zu kommen. Neben steigenden Kfz-Beiträgen soll noch eine Reihe weiterer Maßnahmen zum Unternehmenserfolg beitragen.

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11:01 Uhr | 15. Januar | 2025
Außenansicht der Nürnberger Generaldirektion

Die Nürnberger dreht weiterhin an allen Stellschrauben, um aus der Kostenkrise zu kommen. Neben steigenden Kfz-Beiträgen soll noch eine Reihe weiterer Maßnahmen zum Unternehmenserfolg beitragen.

| Quelle: Nürnberger Versicherung

Die Nürnberger Versicherung verlangt von Neukunden fortan höhere Beiträge für den Kfz-Versicherungsschutz. „In der Kraftfahrtversicherung sind kurzfristig weitere Anpassungen notwendig“, heißt es in einer internen Vertriebsinformation vom 08. Januar, die procontra vorliegt.

Ursächlich dafür seien zum einen die generell gestiegenen Kosten pro Schaden als auch, dass die Zahl der durch Unwetter verursachten Schäden weiterhin steigen werde. Daher sei es von großer Bedeutung, rechtzeitig an den erforderlichen Stellschrauben zu drehen, teilt die Nürnberger in dem Schreiben an ihre verschiedenen Makler- und Vertreterorganisationen mit. Von einer „Nachjustierung in Kfz gleich zu Jahresbeginn“ ist darin die Rede.

5 bis 35 Prozent

„Konkret bedeutet dies, dass wir bereits im Januar unsere Beiträge für das Neu- und Ersatzgeschäft sowie für Tarifumstellungen über Dynamic Pricing und Sammelnummern anpassen müssen“, schreibt der Versicherer weiter. Auf procontra-Nachfrage erklärte ein Nürnberger-Sprecher, dass die Erhöhungen zwischen 5 und 35 Prozent liegen und sowohl Kfz-Haftpflicht als auch Kfz-Kasko betreffen.

„Diese Maßnahme gilt für das Neugeschäft und betrifft keine Bestandsverträge“, so der Sprecher weiter. Man könne also nicht von einer erneuten Erhöhung sprechen, da es bei der Nürnberger jüngst zum üblichen Kfz-Wechselzeitpunkt 01. Januar keine Beitragserhöhung für das Neugeschäft gegeben habe.

Weitere Maßnahmen

In der Vertriebsinformation steht außerdem, dass darüber hinaus zusätzliche Maßnahmen erforderlich seien. Beispielsweise wolle man über den anderen Kfz-Versicherer des Konzerns, die Garanta Versicherungs-AG, künftig nur noch Fahrzeuge im Privat- und Werkverkehr versichern. Andere Risiken, wie beispielsweise Lkw im Güterverkehr, würde man aber nach wie vor über die Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG zeichnen, so der Sprecher. Als weitere Maßnahmen werden unter anderem eine Reduzierung des maximalen Nachlasses über „Mein Budget“ auf 10 Prozent und eine Verkürzung der Kündigungsfrist der vorläufigen Deckung bei fehlendem Antrag genannt.

Die Nürnberger Schadenversicherung ist in den letzten Jahren vergleichsweise tief in die allgemeine Kostenkrise geschlittert, vor allem bedingt durch die Ausgaben in der Kfz- und Gebäudeversicherung. Unter der Führung der neuen Vorständin Christine Kaaz will der fränkische Versicherer nun zurück in die Gewinnzone kommen. Im Interview mit procontra hatte Kaaz kürzlich angekündigt, zeitnah „notwendige Preiserhöhungen im Vergleich zum Wettbewerb aufholen“ zu wollen.