Aus Kostengründen
Die Nürnberger Versicherung will vor allem aufgrund von erheblichen Elementarschäden sowie der hohen Inflation bis zum Jahr 2026 insgesamt 75 Millionen Euro an Kosten einsparen. Das dies auch mit Personalabbau verbunden ist, war bereits im April bekannt geworden. Zwar wird an dem Plan festgehalten, die Anzahl der gebundenen Vermittler zu verdoppeln. Im Innendienst des Versicherers wird es aber Veränderungen geben. Zunächst war in einem Medienbericht von rund 500 Arbeitsplätzen die Rede, die bei dem fränkischen Versicherer wegfallen sollen. Nun, etwa drei Monate später, hat dieser das Thema selbst aufgegriffen und seine geplanten Maßnahmen konkretisiert.
So sollen insgesamt sogar rund 600 Vollzeitarbeitsplätze wegfallen. Das heißt aber nicht, dass auch 600 Mitarbeitende das Unternehmen verlassen werden, wie eine Nürnberger-Sprecherin procontra auf Nachfrage bestätigte. Vielmehr will man „ein Bündel von Instrumenten“ einsetzen, um bei den Personalkosten zu sparen. Unter anderem sollen, bis einige Mitarbeitende innerhalb der nächsten Jahre in Rente gehen, Teilzeitlösungen gefördert werden. Auch verschiedene andere flexible Arbeitszeitmodelle sollen dazu beitragen, die Anzahl der Vollzeitarbeitsplätze zu reduzieren und dadurch Kosten zu sparen.
Laut der Unternehmensmitteilung seien die konkreten Maßnahmen für die Umsetzung jetzt fertiggestellt worden. „Die Verhandlungen waren intensiv und produktiv. Wir haben wirkungsvolle Lösungen vereinbart und starten jetzt damit, diese umzusetzen“, sagt der Nürnberger Vorstandsvorsitzende, Harald Rosenberger, über die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat.
Durch die Verschlankung von Prozessen und den Wegfall von Aufgaben hätten sich auch Veränderungen im Anforderungsprofil an die Mitarbeitenden ergeben. Um diese erfüllen zu können will man bei der Nürnberger, in Zeiten des Fachkräftemangels, den eigenen Mitarbeitenden interne Qualifizierungsmaßnahmen anbieten.