Sparpläne
Bei der Nürnberger wird der Rotstift angesetzt. Laut einem Bericht der „Nürnberger Nachrichten“ will der fränkische Versicherer bis 2026 etwa 75 Millionen Euro einsparen. In diesem Rahmen sollen auch 500 Arbeitsplätze beim Versicherer wegfallen. So sei unter anderem geplant, befristete Verträge nicht mehr zu verlängern, die Übernahme von Auszubildenen einzuschränken und nicht mehr alle frei werdenden Stellen zu besetzen.
Nicht betroffen von den Spar-Plänen sei indes der geplante Ausbau des Außendienstes. Wie procontra im vergangenen Jahr exklusiv berichtet hatte, plant die Nürnberger Versicherungsgruppe unter dem Projektnamen „GAx2“, zusätzliche Vertreter für seine Ausschließlichkeitsorganisation zu gewinnen. So soll die Zahl der Generalagenturen bis zum Jahr 2030 verdoppelt werden. Am Ausbau des Vertriebsaußendienstes halte man fest, bekräftigte ein Unternehmenssprecher gegenüber procontra.
Der Versicherer hatte erst in der vergangenen Woche einen deutlichen Gewinnrückgang vermelden müssen. Das Konzernergebnis sank von 69,8 Millionen Euro 2022 auf 42, 8 Millionen Euro. Verantwortlich dafür sind laut Nürnberger erhebliche Elementarschäden sowie die hohe Inflation.
Bis 2026/27 will der Versicherer seinen Gewinn wieder deutlich steigern. Anvisiert wird ein Konzernergebnis von 100 Millionen Euro.
Sparmaßnahmen soll es laut Bericht beispielsweise im Marketing geben. So sollen unter anderem die Sponsoringaktivitäten zurückgefahren werden. Der Versicherer ist seit 2016 Hauptsponsor des derzeitigen Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Auf procontra-Nachfrage bestätigte ein Sprecher, dass der Versicherer im Rahmen des Effizienz-Programms „Fit für die Zukunft“ derzeit jeden Kostenfaktor auf den Prüfstand stellt. „Von der Jalousien-Reinigung des Bürogebäudes bis hin zu IT-Projekten.“ Über alle Überlegungen, die Auswirkungen auf das Personal haben, sei man derzeit in Gesprächen mit dem Betriebsrat.