Kfz-Versicherungen

Rhion zieht Reißleine bei Kfz-Teilbestand

Der Versicherer Rhion beendet die Zusammenarbeit mit der Telis-Tochter Dema Deutsche Versicherungsmakler AG. Grund ist unter anderem die hohe Schadenquote. Auch andere Versicherer sind dabei, ihre Bestände zu bereinigen.

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10:07 Uhr | 12. Juli | 2024
Trennung

Die Rhion sowie die Dema Deutsche Versicherungsmakler AG beenden ihre Zusammenarbeit im Kfz-Bereich.

| Quelle: z_wei

Die Kfz-Versicherung ist für viele Anbieter seit einiger Zeit zum Sorgenkind geworden – hohe Schadenquoten und die Inflation, die insbesondere Ersatzteile verteuert, sorgen bei den Versicherern für tiefrote Zahlen.

Auch die Rhion Versicherung bekam das im vergangenen Jahr zu spüren. So stiegen die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle deutlich von 50,6 auf 73 Millionen Euro, das Geschäftsjahr wurde erneut mit einem versicherungstechnischen Ergebnis abgeschlossen.

Nun reagiert der Versicherer und bereinigt seinen Bestand. Wie die Rhion gegenüber Maklern diese Woche kommunizierte, beende man die Zusammenarbeit mit der Dema Deutsche Versicherungsmakler AG. Man habe sich partnerschaftlich darauf verständigt, die Kfz-Zusammenarbeit mit der Telis-Tochter zu beenden, teilte ein Sprecher auf procontra-Nachfrage mit. Als Grund nannte er die fortschreitend schlechte Marktlage und die hohe Schadenquote.

In der Konsequenz heißt das: Die durch die Dema vermittelten Rhion-Kfz-Verträge können auf Wunsch ab jetzt umgedeckt werden, laufen aber spätestens zum 1. Januar 2025 aus. Wie viele Verträge über die Dema vermittelt worden waren und von der Maßnahme betroffen sind, teilte die Rhion nicht mit.

Rhion will weiter Kfz-Geschäft zeichnen

Eine Abwicklung des Kfz-Geschäfts bedeutet die Beendigung der Dema-Zusammenarbeit indes nicht. Weitere Bestände sollen indes nicht abgestoßen werden. Auch weiterhin wolle man Kfz-Neugeschäft zeichnen, teilte die Rhion mit.

Nicht nur die Rhion, auch andere Versicherer ziehen Konsequenzen aus dem schwierigen Kfz-Geschäft. So wurde diese Woche bekannt, dass der HDI für einige Verträge die Prämien deutlich erhöhte – manche Kunden sprachen von Erhöhungen von über 70 Prozent.

Die Bayerische verkündete derweil auf ihrer Bilanzpressekonferenz an diesem Donnerstag, dass er künftig 80 Prozent des Kfz-Geschäfts an zwei Rückversicherer übertragen werde. Einen Verkauf des Bestands bedeute dies aber nicht. Bei der Bayerischen, die rund 100.000 versicherte Fahrzeuge in ihrem Bestand hat, lag die Schaden-Kosten-Quote mit 120 Prozent zuletzt deutlich über dem Branchen-Durchschnitt.