Ver.di ruft Allianz-Beschäftigte zu Streiks auf
Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist gescheitert. Am vergangenen Wochenende konnten sich die Gewerkschaften Ver.di und DBV nicht mit dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e.V. (AGV) einigen.
Neben vielen kleineren Aspekten eines neuen Tarifvertrags, wie einen erhöhten Fahrtkostenzuschuss, geht es im Kern der Verhandlungen vor allem um die prozentuale Höhe der Gehaltserhöhungen für die rund 183.000 Innendienstangestellten (inklusive Auszubildende). Die Arbeitgeber hatten ihr Angebot noch einmal aufgestockt, auf 4,8 Prozent Lohnplus ab 1. August 2025 sowie weitere 3,3 Prozent Plus per 1. September 2026 bei einer Gesamtlaufzeit von 28 Monaten ab 1. April 2025. Doch die Gewerkschaften waren von ihrer Forderung – 12 Prozent Plus bei einer Laufzeit von 12 Monaten – offenbar nicht abgerückt. Laut AGV kam es nach vierstündiger Beratung deshalb zum Abbruch der Verhandlungen.
„Damit werden die Inflationsverluste der vergangenen Jahre für die Beschäftigten fast komplett ignoriert“, kommentierte Ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler das Angebot der Arbeitgeber und sagte weiter: „Es kann nicht sein, dass eine Branche regelrecht floriert – und die Beschäftigten an diesem Erfolg kaum beteiligt werden.“
In der Folge soll es zu weiteren Streiks der Innendienstbeschäftigten kommen. Unter anderem hat Ver.di für Mittwoch, den 28. Mai., die Beschäftigten von Marktschwergewicht Allianz in Stuttgart zum Warnstreik und die Allianz-Beschäftigten in München zum Streik aufgerufen. An diesen Standorten sind zudem die Beschäftigten zahlreicher anderer Versicherer dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Ebenfalls am 28. Mai zu Streiks aufgerufen sind die Versicherungsinnendienstangestellten an den Standorten Nürnberg, Fürth, Detmold, Wiesbaden, Münster, Düsseldorf, Köln, Berlin und Karlsruhe.