Alterseinkommen und Pflegeschutz

Altersarmut: Rentner-Studie offenbart enormen Vorsorgebedarf

Viele Ruheständler hierzulande haben Angst vor Altersarmut und wollen ihren Kindern nicht zur Last fallen. Doch dass die meisten von ihnen dagegen nicht privat vorgesorgt haben, zeigt eine Studie im Auftrag des HDI.

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12:06 Uhr | 25. Juni | 2025
Rentnerpaar im Wohnzimmer

Große finanzielle Sorgen, aber wenig private Vorsorge – so sieht das Dilemma vieler Rentnerinnen und Rentner in Deutschland aus. | Quelle: Fabio Camandona

Mehr als jeder zweite Ruheständler hierzulande (57 Prozent) hat große oder zumindest teilweise große Sorgen vor Altersarmut. Das geht aus der aktuellen HDI Rentner-Studie hervor, die Yougov für den Versicherer unter 1.094 Rentnerinnen und Rentnern zwischen 63 und 70 Jahren in Deutschland durchgeführt hat. Die Umfrage zeigt jedoch auch den positiven Einfluss von privater Altersvorsorge: Unter den Befragten, die über eine solche verfügen, liegt der Anteil der Besorgten nur bei 36 Prozent.

Ähnlich verhält es sich beim Thema Pflege: Fast die Hälfte (49 Prozent) fürchtet sich davor, einmal zum Pflegefall zu werden – eine Vorsorge für den Pflegefall getroffen haben aber nur 40 Prozent. Entsprechend groß ist auch die Sorge, ihren Kindern einmal zur Last zu fallen (37 Prozent).

Besonders gefährdet von Altersarmut sind offenbar Mieter. Sie machen 54 Prozent der Befragten aus. Von ihnen verlassen sich 71 Prozent ausschließlich auf die gesetzliche Rente als Alterseinkommen. Im Durchschnitt liegt diese zwischen 1.201 und 1.500 Euro monatlich. Von den zur Miete wohnenden Rentnerinnen und Rentnern gaben nur 17 Prozent an, ihren früheren Lebensstandard jetzt im Ruhestand halten zu können. Insgesamt betrachtet mussten mit dem Eintritt in die Rente 76 Prozent der Befragten finanzielle Abstriche machen.