Die Transformatoren des Norddeutschen Versicherungstags

Cordula Vis-Paulus will bAV zur Pflicht erklären

Neun Persönlichkeiten der Branche werden beim Norddeutschen Versicherungstag am 16. Mai in Hamburg für ihre zukunftsweisenden Ideen und Lösungen als „Transformer“ ausgezeichnet. Cordula Vis-Paulus, Expertin für betriebliche Altersversorgung, ist eine von ihnen.

Author_image
07:05 Uhr | 10. Mai | 2024
Cordula Via-Paulus ist Expertin für betriebliche Altersversorgung und engagiert sich sehr dafür, dass die Rentenlücke für Frauen kleiner wird.

Cordula Via-Paulus ist Expertin für betriebliche Altersversorgung und engagiert sich sehr dafür, dass die Rentenlücke für Frauen kleiner wird.

| Quelle: Cordula Vis-Paulus

„Aus einer Teilzeitstelle, kommt keine Vollzeitrente.“ Dieser Satz gehört zu den prägnantesten von Cordula Vis-Paulus, wenn es um ihr Herzensthema, das Verhindern der Rentenlücke von Frauen geht. Angesichts des Muttertages am Sonntag eine gute Gelegenheit, einmal mehr auf den Gender Pension Gap, die Rentenlücke der Geschlechter, zu schauen.

„Die Rentenlücke steht uns bevor, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht. Und Frauen sind nicht nur aufgrund ihrer Erwerbsbiografie stärker, sondern auch, weil sie sich oft weniger um ihre eigene Vorsorge kümmern, betroffen“, stellt die Expertin für betriebliche Altersversorgung (bAV) fest. Im Juni vergangenen Jahres veranstaltete Vis-Paulus das erste „German Equal Pension Symposium“ – eine Kombination aus vor Ort und digitaler Veranstaltung. Die zweite Ausgabe folgt im September 2024 und soll noch mehr Input liefern.

Cordula Vis-Paulus macht sich seit langem stark für die betriebliche Altersvorsorge und dafür wurde sie zum "Transformer" im Rahmen des Norddeutschen Versicherungstages am 16. Mai in Hamburg nominiert. Ihr Ansatz dabei: Die Unternehmen nicht mit Zahlen erschlagen, sondern ganz pragmatisch mit Beispielen in die Beratung, auch der Mitarbeitenden, heranzugehen. „Nur rund ein Drittel der Betriebe in der freien Wirtschaft bieten ihren Beschäftigten eine betriebliche Altersvorsorge an. Zu viele Unternehmen nutzen bAV also noch nicht, oder nicht ausreichend. Das ist nicht nur für jeden einzelnen fatal, sondern für die gesamte Gesellschaft“, sagt die bAV-Spezialistin.

bAV bedeutet, Verantwortung zu übernehmen

Darum richtet sie auch einen Apell in Richtung Politik. „Wir brauchen dringend ein Opt-out-Modell! Und zwar eines, bei dem die Gestaltung bei den Unternehmen liegt. Damit wird die bAV zur Pflicht und der Mitarbeiter muss aktiv ablehnen“, so Vis-Paulus. Nur so werde ein Durchdringungsgrad erreicht, der vor Altersarmut schützen wird. „Es geht hier um eine gesellschaftliche Verantwortung. Das Renten- und Sozialsystem steht ohnehin vor großen Herausforderungen. Wenn nun noch mehr ärmere Menschen dazu kommen, die dann auch schneller krank werden, sind die Folgen noch dramatischer“, ist Vis-Paulus überzeugt.

Makler können hier Weitsicht zeigen. „Oft denken Berater, sie können dem Unternehmer nicht auch noch höhere Zuschüsse für die Vorsorge ihrer Mitarbeitenden abverlangen. Eine völlige Fehleinschätzung,“ so Vis-Paulus. Sie ist der Überzeugung, dass es für Unternehmen heute unerlässlich ist (und auch von den Mitarbeitenden erwartet wird), ein weit über den Pflichtzuschuss hinausgehendes bAV-Konzept anzubieten.

Norddeutscher Versicherungstag am 16. Mai in Hamburg

Für alle procontra-Leser gibt es 20 Freikarten über die Ticketseite mit dem Code: Procontra_NVT_FREE.