Digitale Rentenübersicht bietet großes Potenzial für Kundentermine
Die Digitale Rentenübersicht (DRÜ) steckt noch in der Pilotphase und bislang sind erst wenige Träger der verschiedenen Altersvorsorgesäulen an die Übersicht angeschlossen. Doch in der Bevölkerung genießt das Projekt, das den Menschen letztendlich zu einer besseren finanziellen Absicherung im Rentenalter verhelfen soll, anscheinend ein recht hohes Ansehen.
So finden es 62 Prozent der Deutschen gut, dass die DRÜ von einer vertrauensvollen Institution wie der Deutschen Rentenversicherung angeboten wird. Nur 14 Prozent sehen das nicht so, knapp ein Viertel wusste dazu keine Angabe zu machen. Das geht aus einer Auswertung der Marktforschungsunternehmen Sirius Campus und Aeiforia hervor, für die 1.601 Entscheider und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten zwischen 18 und 60 Jahren zum Themenschwerpunkt Altersvorsorge interviewt wurden.
Zwar finden 47 Prozent der Befragten, dass sie auch ohne die DRÜ einen guten Überblick über ihre Altersvorsorge haben und 36 Prozent bezweifeln sogar, dass die DRÜ so funktionieren wird, dass sie ihnen einen Nutzen bringt. Gleichzeitig halten 59 Prozent die DRÜ insgesamt für eine gute Sache. Für Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler dürfte es erfreulich sein, dass 49 Prozent der Befragten die Daten aus der Übersicht ihrem Berater zur Verfügung stellen würden. In Deutschland, wo die Sorge um die eigenen Daten Umfragen zufolge hoch ist, klingt das überraschend. Zumal auch nur 29 Prozent der Befragten bei der DRÜ Bedenken wegen des Datenschutzes äußerten.
Das könnte bedeuten, dass die zusammenfassende Übersicht der bisherigen voraussichtlichen Altersvorsorge viele Menschen dazu bewegen wird, das nächste Beratungsgespräch mit einem Fachmann zu vereinbaren.
Viele Junge wollen DRÜ nutzen
Bereits im kommenden Jahr wollen, laut der Umfrage, 49 Prozent der Befragten die DRÜ nutzen. Weitere 30 Prozent antworteten mit „vielleicht“. Der Anteil der Überzeugten ist bei den 41- bis 50-Jährigen am kleinsten (29 Prozent). Am größten ist er bei den 51- bis 60-Jährigen, die also kurz vor dem Ruhestand stehen und bei denen die Zahlen zunehmend greifbar werden (48 Prozent). Doch auch die 18- bis 30-Jährigen (39 Prozent) und die 31- bis 40-Jährigen (38 Prozent) haben Interesse an der Nutzung. Das macht Sinn, da vor ihnen noch mehrere Jahrzehnte Erwerbsleben liegen, in denen sie die Weichen für einen finanziell auskömmlichen Ruhestand stellen können.
Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass bereits 43 Prozent der Deutschen von sich behaupten, ausreichend für das Alter vorgesorgt zu haben. Weitere 18 Prozent fühlen sich bereits ausreichend zum Thema Altersvorsorge informiert, haben aber noch nicht ausreichend vorgesorgt. Aktiv nach Informationen für ihre spätere Altersvorsorge suchen derzeit nur acht Prozent (die Umfrage fand ich Oktober 2023 statt). Ebenfalls noch nicht ausreichend vorgesorgt haben 26 Prozent der Deutschen. Sie dürften allerdings etwas schwieriger für ein Beratungsgespräch zu begeistern sein, da sie derzeit nicht aktiv nach Informationen suchen.