Für wen lohnt sich eine Rürup-Rente?

Die Basisrente wendet sich vornehmlich an Selbstständige, kann aber auch für Angestellte und Beamte interessant sein – vor allem in Kombination mit einer starken Fondspolice.

10:07 Uhr | 18. Juli | 2024
Für wen lohnt sich eine Rürup-Rente?
| Quelle: AXA

Möglicherweise liegt es an der „geistigen Nähe“ zur semipopulären Riester-Rente, dass die Rürup-Rente auch fast zwei Jahrzehnte nach ihrer Einführung noch ein Schattendasein fristet. Schließlich wurde die Basisrente, so die offizielle Bezeichnung, primär für jene Erwerbstätigen ersonnen, die weder an den Vorteilen der damals neuen Riester-Rente teilhaben können noch eine Betriebsrente in Aussicht haben. Diese Selbstständigen erhielten mit der Rürup-Rente ein Vehikel an die Hand, mit dem auch sie geförderte private Altersvorsorge betreiben können.

Und diese Förderung kann sich sehen lassen: Bis zu 27.566 Euro pro Jahr (bei Zusammenveranlagung 55.131 Euro) lassen sich aktuell steuerfrei investieren, während für die Auszahlungen später die gleiche Besteuerung angelegt wird wie bei der gesetzlichen Rente. Heißt: Besonders für Vorsorgesparer mit hohem Steuersatz in ihrer Erwerbszeit zahlt sich die Rürup-Rente kräftig aus. Vor allem wenn keine klassische, festverzinsliche Rentenversicherung gewählt wird, sondern eine fondsgebundene – deren Risiko über die lange Anlagedauer gegen null geht. Daneben können sich die Steuervorteile auch im Rahmen einer Sofortrente bezahlt machen.

Rürup steht prinzipiell allen offen

Von den attraktiven Besteuerungsregelungen der Basisrente können nicht nur Selbstständige profitieren: „Sie sollte eine Lücke füllen im System der Alterssicherung“, wie Klaus Morgenstern vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) in der WirtschaftsWoche betont. „Das heißt aber nicht, dass nicht auch andere einen solchen Vertrag abschließen können.“

 Die potenziellen Zielgruppen der Basisrente sind damit umfangreich:

  • Selbstständige und Freiberufler

  • abhängig Beschäftigte/Angestellte mit hohem Einkommen und Steuersatz

  • gut verdienende Beamte

  • Einmalbeitrags-Anleger (z. B. nach Erbschaft oder Lebensversicherungsauszahlung)

 Leider lässt sich nicht pauschal und anhand einzelner Schwellenwerte definieren, wer im Einzelnen mit einer Rürup-Rente gut beraten ist. Den Ausschlag gibt immer die individuelle Situation: Einkommen, Besteuerung, vorhandene Vorsorge, persönliche (Lebens-)Pläne und, und, und. Ohne professionelles Berater-Know-how fällt die Beurteilung schwer, worin wohl ein Hauptgrund für die nach wie vor bescheidene Verbreitung der Basisrente liegen dürfte. Umso mehr sind Makler gefordert, die Kunde von den Vorteilen dieser Vorsorgeform unters Volk zu bringen.