Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes

Rentner arbeiten länger als sie müssten

13 Prozent der Rentner sind weiter erwerbstätig, obwohl sie längst eine Rente beziehen. Finanzielle Not ist hierfür der häufigste Grund.

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13:10 Uhr | 07. Oktober | 2024
Ein alter Mann arbeitet mit Holz

13 Prozent aller Rentner zwischen 65 und 74 Jahren sind weiter erwerbstätig, obwohl sie bereits eine Rente beziehen.

| Quelle: Kelvin Murray

Während in der Politik darüber diskutiert wird, ob das Renteneintrittsalter weiter erhöht werden sollte, arbeiten viele Rentner auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters einfach weiter. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, nach denen 13 Prozent aller Rentner und Rentnerinnen zwischen 65 und 74 Jahren weiter erwerbstätig sind.

Vor allem Menschen mit hohem Bildungsniveau arbeiten auch trotz Erhalt einer Rente weiter: Knapp jeder Fünfte in dieser Gruppe (18 Prozent) ist weiter erwerbstätig, bei den Rentnern mit mittlerem bzw. geringem Bildungsniveau liegt der Anteil der Erwerbstätigen bei elf bzw. zwölf Prozent.

Die überwiegende Mehrheit der Rentner hat allerdings ihre Arbeitszeit deutlich nach unten geschraubt. 65 Prozent von ihnen arbeiten 20 Stunden oder weniger, 40 Prozent investieren gar weniger als 10 Stunden in ihren Job. Allerdings malochen auch 16 Prozent der Rentner 40 Stunden oder mehr in der Woche.

Die Gründe für das ausgedehnte Berufsleben sind dabei vielfältig. So arbeiten 29 Prozent der Rentner schlicht aus Freude an ihrer Beschäftigung auch nach Renteneintritt weiter. Neun Prozent gaben zudem an, weiter Kontakt zu den Kollegen halten zu wollen, weitere 11 Prozent gehen einer Beschäftigung nach, weil es für sie finanziell attraktiv ist oder ihr Partner ebenfalls noch berufstätig ist.

Ein Drittel der Rentner (33 Prozent) ist jedoch eher unfreiwillig weiter beruflich aktiv – sie agieren aus finanzieller Notwendigkeit. Die Zahl macht deutlich, wie wichtig es ist, sich rechtzeitig mit seiner eigenen Altersvorsorge zu beschäftigen und eventuelle finanzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen. Helfen soll dabei unter anderem die Digitale Rentenübersicht der Deutschen Rentenversicherung, mit der sich Bürger über all ihre persönlichen Altersvorsorgeansprüche aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Alterssicherung informieren können. Bis zum Jahresende sind alle Anbieter von Altersvorsorgeprodukten dazu verpflichtet, sich an die Digitale Rentenübersicht anbinden zu lassen.