Kolumne

So nutzen Vermittler die digitale Rentenübersicht in der Beratung

Die digitale Rentenübersicht (DRÜ) ist seit Jahresbeginn im Regelbetrieb und ihre Einführung definitiv eine gute Sache - auch für die Beratung, ist sich AfW-Vorstand Norman Wirth sicher.

17:04 Uhr | 09. April | 2024
Norman Wirth

AfW-Vorstand Norman Wirth

| Quelle: AfW

Mit der digitalen Rentenübersicht könnte man ganz transparent und viel leichter als bisher, seine bzw. die Altersvorsorgeplanung der Kunden überprüfen, Lücken erkennen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.

Die digitale Rentenübersicht würde es Finanzberaterinnen und -beratern ermöglichen, ihren Kunden einen besseren Service zu bieten. Sie könnten schnell und effizient auf die gesammelten Informationen zugreifen und ihren Kunden einen umfassenden Überblick über alle ihre kompletten Altersvorsorgeansprüche geben, unabhängig von den verschiedenen Anbietern. Das würde sicherlich zu einer höheren Kundenbindung und mehr Vertrauen in die Aussagen zur - in der Regel ja immer bestehenden - Rentenlücke führen. Fraglos könnte ein solcher Service dann auch vertrieblich hochinteressant sein, da die Rentenlücke quasi mit staatlichem Siegel dokumentiert und der mögliche Bedarf klar ersichtlich wäre.

Nachteile entstehen am ehesten für diejenigen, die den Service dann nicht nutzen. Dann werden es andere tun. Die Gefahr, so Kunden zu verlieren, dürfte nicht unerheblich sein.

Pools, Versicherer, Insurtechs/Fintechs, aber sicherlich auch Banken, Sparkassen etc. - werden mit sehr hoher Sicherheit die über die digitale Rentenübersicht angebotenen Informationen, die sie mit Zustimmung der Kunden erhalten werden, in ihre Übersichten einbinden. Sie werden sie mit Kusshand nehmen und Wege finden, diese argumentativ-vertrieblich zu nutzen. Das ist ja letztlich auch politischer Wille: Die Bürger sollen sehen, welche Vorsorge sie schon betrieben haben und erkennen, wo noch Handlungsbedarf ist. Es geht klar um ein Mehr in der betrieblichen und insbesondere der privaten Altersvorsorge.

Gibt es etwas, was man jetzt schon tun kann? Selbstverständlich. Hier gilt, wie bei allen Änderungen, wie bei allem Fortschritt: Nicht abwarten, sondern proaktiv mit der digitalen Rentenübersicht beschäftigen, selbst ausprobieren, eigene Strategien für den Umgang damit entwickeln. So könnten Sie Ihre Position stärken und einen erheblichen Mehrwert für Ihre Kunden bieten.