German Equal Pension Symposium 2025

Warum Makler Frauen in der Altersvorsorge nicht ignorieren sollten

Die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen liegt immer noch bei 39,4 Prozent. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Warum es ohne Versicherungsmakler an Bord schwer wird dies zu ändern und warum Frauen frühzeitig loslegen sollten mit der Altersvorsorge, war unter anderem Thema auf dem German Equal Pension Symposium in Köln.

Author_image
12:06 Uhr | 24. Juni | 2025
Vortragsraum

Das German Equal Pension Symposium 2025 fand im Wasserturm in Köln bereits zum 3. Mal statt

| Quelle: procontra/Nadine Wiesenthal

Das Thema ist allgegenwärtig und wird doch schnell vergessen - Frauen sind deutlich stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Auf dem 3. German Equal Pension Symposium (GEPS) in Köln haben viele bekannte Gesichter der Branche und an erster Stelle Cordula Vis-Paulus das Thema „Equal Pension“ erneut in den Mittelpunkt gerückt. Die bAV-Expertin Vis-Paulus hat das GEPS vor drei Jahren mit einigen Mitstreitern aus der Versicherungsbranche ins Leben gerufen.

Die durchschnittliche Rente von Frauen ist 39,4 Prozent niedriger als die von Männern – dafür leben sie im Schnitt 5 Jahre länger. Die Gründe für die immense Rentenlücke liegen vor allem darin, dass die Arbeit in Vollzeit in vielen Fällen von vielen Jahren Teilzeitarbeit, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen verbunden mit Auszeiten vom Beruf unterbrochen wird.

Doch wie Nadine Lauser von der Stuttgarter Lebensversicherung in ihrem Vortrag ausführte, werden bei diesen Lebensentscheidungen viele die Altersvorsorge betreffende Faktoren vergessen. Beispielsweise wird der Zinseszins-Effekt außer Acht gelassen und bestehende Verträge über viele Jahre beitragsfrei gestellt.

Viele Frauen sind laut Lauser aufgrund ihrer Risikoscheu vorsichtiger, wenn es um Investitionen geht. Nur 4,4 Millionen Frauen investieren in Aktien, während es bei den Männern mehr als doppelt so viele sind. Viele Frauen bevorzugen sichere Anlagen wie Staatsanleihen, was sich langfristig als nachteilig herausstellen kann im Vergleich zu Aktienanlagen.

Familienstrukturen und ihre Auswirkungen auf die Altersvorsorge

Ein entscheidender Faktor für die Ungleichbehandlung bei der Altersvorsorge ist die familiäre und berufliche Struktur, in der Frauen sich befinden. Frauen nehmen oft eine Hauptrolle bei der Kindererziehung ein, was dazu führt, dass sie häufig in Teilzeit arbeiten oder sogar längere Auszeiten nehmen. Das vermindert ihre Einkommensmöglichkeiten und damit auch ihre Beiträge zu Altersvorsorgeprogrammen, sowohl privat als auch betrieblich.

Die gemeinsamen Entscheidungen von Partnern in Bezug auf die Arbeitsteilung und die Aufteilung der Altersvorsorge sollten aus Sicht der Experten jedoch nicht nur die familiären Bedürfnisse, sondern auch die langfristige finanzielle Sicherheit beider Partner im Blick haben. Hier kann der Versicherungsmakler die entscheidenden Hinweise geben.

Müssen Makler lernen, wie man Frauen berät?

Makler haben eine zentrale Rolle bei der Aufklärung und Beratung von Frauen in Bezug auf ihre Altersvorsorge. Es geht nicht nur darum, Produkte zu verkaufen, sondern auch darum, Bewusstsein für die Wichtigkeit der frühzeitigen Vorsorge zu schaffen. Darüber hinaus sollten sie laut Nadine Lauser darauf hinweisen, wie wichtig es ist, frühzeitig zu investieren und wie der Zinseszinseffekt durch regelmäßige kleine Beiträge genutzt werden kann. Müssen Makler lernen, wie man Frauen berät? Eigentlich nicht, sind sich die Experten einig. Die Produkte sind die selben und häufig ist sogar der Mann der erste Ansprechpartner, der sich um die Altersvorsorge kümmert, hier gilt es nur die Frau mitzudenken. Das einzige, was offenbar einen Unterschied macht: Viele Frauen seien skeptischer, stellten mehr Rückfragen und neigten dazu, erst später abzuschließen. Hier ist Geduld und gute Beratung gefragt.

German Equal Pension Symposium 2025

1/10

Die durchschnittliche Rente von Frauen ist 39,4% niedriger

bAV-Expertin und Initiatorin des German Equal Pension Symposiums Cordula Vis-Paulus wird nicht müde, auf die mangelnde Altersvorsorge von Frauen hinzuweisen und den Markt dahingehend aufzurütteln – auch wenn es nicht immer einfach ist.

Brauchen Frauen mehr Beratung?