Bundestagswahl 2025 Teil 1

Im großen Überblick: Was die Parteien zur gesetzlichen Rente planen

Die gesetzliche Rente steht vor großen Herausforderungen. Trotzdem traut sich keine Partei an eine richtige Reform heran. procontra hat bei den Parteien nachgehakt und gibt einen Überblick über die einzelnen Vorhaben.

Author_image
15:01 Uhr | 29. Januar | 2025
Stimmabgabe bei der Bundestagswahl

Am 23. Februar wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt.

| Quelle: Sean Gallup / Staff

Mit dem sogenannten Rentenpaket II wollte die Ampel das Rentenniveau eigentlich langfristig bei mindestens 48 Prozent sichern. Doch nach dem Aus der Koalition liegt das Vorhaben nun erstmal komplett auf Eis. Dasselbe gilt für die damit gekoppelte Einführung eines ergänzenden Generationenkapitals, also eines aus dem Bundeshaushalt finanzierten Kapitalstocks, dessen Erträge zur Stabilisierung der Rentenbeiträge beitragen sollten.

Für Experten waren beide Vorhaben nicht gerade der große Wurf, aber immerhin so etwas wie ein Fahrplan für die weitere Ausgestaltung der gesetzlichen Rente. Jetzt kochen alle Parteien wieder ihr eigenes Süppchen, wie ein Blick in die Wahlprogramme offenbart.

Mutlosigkeit auch bei der CDU

Bei SPD und Grünen findet sich zum Beispiel die Haltelinie von 48 Prozent wieder, bei der FDP die Idee des Generationenkapitals. Erstaunlich mutlos zeigt sich die CDU, die auf keinen Fall in den Verdacht geraten möchte, die Rente kürzen oder das Eintrittsalter erhöhen zu wollen. Auch bei ihr soll alles mehr oder weniger beim Alten bleiben.

Für Norman Wirth, Vorstand beim Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, bleiben die Renten-Pläne der Parteien allesamt hinter den tatsächlichen Erfordernissen zurück. Keine Partei habe den Mut, wirkliche Reformen zu fordern. „Jede realistische Lösung – sei es die Anhebung des Renteneintrittsalters, höhere Beiträge, mehr Steuermittel oder eine Senkung des Rentenniveaus – ist politisch schwer vermittelbar“, so Wirth zu procontra. Das erscheine vielen offenbar als zu riskant.

Gesetzliche Rente: Das sind die Vorschläge der einzelnen Parteien

1/7

SPD: Keine Anhebung der Altersgrenze

Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt für die SPD die erste Säule der Alterssicherung und soll dauerhaft ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent garantieren. Eine Anhebung der Regelaltersgrenze über 67 Jahre hinaus wird abgelehnt. Dagegen bleibt ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren auch künftig zwei Jahre früher möglich. Langfristig sollen „alle Erwerbstätigen in die Solidarität der gesetzlichen Rentenversicherung“ einbezogen werden – also auch Selbstständige.