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Karl-Theodor zu Guttenberg
Über geopolitische Trends und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft sprach der einstige Politiker, Unternehmer und Berater auf der DKM. Ihm stocke der Atem angesichts der aktuellen Dialog- und Kommunikationskultur, die nur den Kampf kenne und dadurch kaum diskursiv sei. Viel Kritik übte er an der deutschen Politik, die sich zu abhängig von Ländern wie Russland, China und den USA gemacht habe. Ob in Bezug auf Energie, Schlüsseltechnologien oder Sicherheit, Deutschland sei ins Wanken geraten. Seine Lösung: Das Land müsse selbstbewusst seine Interessen in den Vordergrund stellen und Führungsverantwortung übernehmen, die gerade von den USA gefordert werde. „Wir sind in gewissen Bereichen sehr viel besser als die USA“, so KTG. Demnach sei Deutschland im Vergleich zu den Vereinigten Staaten hinsichtlich der Verkehrsinfrastruktur und Krankenversorgung wesentlich besser aufgestellt. „Aber gelingt es uns, diese Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten? Ich würde sagen: Nein.“ Unternehmen rät er sich, von einseitigen Abhängigkeiten zu lösen und strategisch-flexibel zu planen. Nicht ganz uneigennützig, als geopolitischer Berater, schließt er: „Holen Sie sich geopolitische Experten in Ihre Häuser und in die Spitzenebene.“ Quelle: Oliver Lepold