Schwieriger Vergleich

Stiftung Warentest prüft 37 Grundfähigkeitstarife von 19 Versicherern

Grundfähigkeitsschutz auf dem Prüfstand: Die Stiftung Warentest hat jetzt 37 Angebote von 19 Versicherern getestet, darunter die Allianz, die Stuttgarter, die Gothaer und die Württembergische. Warum ein Vergleich der Tarife schwierig ist und welche Anbieter am besten abschnitten, erfahren Sie hier.

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13:06 Uhr | 18. Juni | 2025
Eine Frau reibt sich die Augen

Eine Grundfähigkeitsversicherung schützt vor dem Verlust wichtiger Fähigkeiten wie etwa dem Sehen (Symbolfoto). | Quelle: fizkes

Was Sie erfahren werden:

  • Wie die Stiftung Warentest 37 Tarife der Grundfähigkeitsversicherung von 19 Versicherern bewertet hat.

  • Welche Anbieter und Tarife mit sehr hohem Leistungsniveau abschneiden.

  • Warum der Vergleich der Tarife für Makler so schwierig ist und wie Sie die besten Optionen für Ihre Kunden finden.

Gehen, Hände gebrauchen, Sehen, Sprechen oder Treppensteigen – wer solche motorischen oder sensorischen Grundfähigkeiten ganz oder teilweise verliert, ist im Alltag stark eingeschränkt. Mitunter droht sogar das berufliche Aus.

Auf die Versicherung von Grundfähigkeiten haben sich Lebensversicherer spezialisiert. Ihr Versprechen: Wer mindestens eine im Vertrag genannte Grundfähigkeit verliert und diese voraussichtlich für – in der Regel – sechs Monate ununterbrochen nicht wiedererlangen wird oder bereits für sechs Monate verloren hat, bekommt eine vereinbarte Monatsrente

Die Stiftung Warentest hat jetzt 37 Grundfähigkeits-Angebote von 19 Versicherern geprüft. Das Problem dabei: Ein Vergleich der Tarife ist schwierig, weil es keinen Standardkatalog und keine Musterbedingungen gibt. Insofern hat jede Gesellschaft eigene Fähigkeitskataloge definiert.

Eine Grundfähigkeitsversicherung (GFV) kann für alle sinnvoll sein, die einen Einkommensverlust infolge Krankheit oder Unfall absichern wollen – und für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) keine Option ist. Entweder weil sie sich die Versicherungsbeiträge finanziell nicht leisten können oder weil sie eine Vorerkrankung haben, aufgrund derer sie keinen Vertrag bekommen. Unterm Strich sind beide Versicherungen aber eigenständige Produkte und haben nur gemeinsame Schnittmengen. Erste Wahl zur Arbeitskraftabsicherung, da sind sich alle Experten einig, bleibt die BU-Versicherung.

Auch die Tarifarten unterscheiden sich: Manche Versicherer bieten einen Basistarif an, zu dem weitere Leistungsauslöser hinzugebucht werden können (Baustein-Prinzip), andere haben mehrere Tarife mit unterschiedlichem Leistungsumfang oder nur einen Tarif mit festen Leistungen im Portfolio.

Tester definieren Mindestschutz

Zur besseren Vergleichbarkeit hat die Stiftung Warentest einen Mindestschutz für eine erwerbstätige Person von 25 Jahren definiert, die für den Leistungsfall eine Monatsrente von 1.500 Euro vereinbart hat. Das Ergebnis: Von den 37 Tarifen bieten fünf ein sehr hohes Leistungsniveau, 15 Tarife ein hohes, 11 Tarife ein mittleres und 6 Tarife ein niedriges Leistungsniveau. Tarife mit sehr hohem Leistungsniveau gibt es für unter 1.000 Euro Jahresbeitrag.

Und das sind die 5 Test-Gewinner im Überblick:

Anbieter

Tarif

Leistungsniveau

Allianz

KörperSchutzPolice

Sehr hoch

Baloise

Gold

Sehr hoch

Bayern-Versicherung

Einkommensabsicherung Aktiv Basisfähigkeiten

Sehr hoch

Canada Life

Premium Grundfähigkeitsschutz

Sehr hoch

Dortmunder

Plan D Kernschutz

Sehr hoch

Immer mehr Tarife mit Psyche-Schutz

Der Test zeigt auch: Anders als in früheren Jahren bieten inzwischen viele Versicherer die Möglichkeit, psychische Erkrankungen – zumindest eingeschränkt – mitzuversichern. Das trifft auf immerhin 27 der geprüften 37 Policen zu. Der Psyche-Schutz ist entweder bereits in den Tarif integriert oder extra buchbar. Auch Pflegebedürftigkeit ist mittlerweile in den meisten Tarifen mitversichert.

>> Alle Testergebnisse finden Sie in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Finanzen der Stiftung Warentest. Alternativ können Sie sie auch hier im Internet abrufen (kostenpflichtig).