Lösung gefunden

Flensburger Cyberspezialist übernimmt insolvente Cogitanda

Im vergangenen Jahr hatte der Cyber-Assekuradeur Insolvenz anmelden müssen. Nun hat Insolvenzverwalter Philip Schober eine Lösung gefunden. Wie es für das Unternehmen und angeschlossene Makler weitergehen soll.

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11:03 Uhr | 06. März | 2025
Ein Hacker tippt etwas in seinen Computer

Der neue Firmenverbund von DGC AG und Cogitanda will nun zahlreiche Dienstleistungen zum Thema Cybersicherheit aus einer Hand anbieten.

| Quelle: Witthaya Prasongsin

Der insolvente Assekuradeur Cogitanda hat einen neuen Besitzer: Die Deutsche Gesellschaft für Cybersicherheit (DGC AG), ein Spezialist für IT-Sicherheit aus Flensburg, übernimmt die Cogitanda-Gruppe, die im November vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet hatte. Durch die Übernahme soll ein Unternehmen entstehen, das sämtliche Dienstleistungen zum Thema IT-Sicherheit – Prävention, Monitoring, Versicherung und Krisenmanagement – anbietet.

„Cyberangriffe zählen zu den größten Unternehmensrisiken der heutigen Zeit. Durch die Kombination von präventiver IT-Sicherheit, kontinuierlichem Monitoring, spezialisierter Cyberversicherung und schnellem Krisenmanagement bieten wir Unternehmen einen ganzheitlichen Schutz vor digitalen Bedrohungen“, kommentiert Matthias Nehls, Vorstandsvorsitzender der DCA AG, die Übernahme. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen sollen mit dem gebündelten Angebot gewonnen werden.

70 Arbeitsplätze gerettet

Laut einer Nachricht des Insolvenzverwalters Philip Schober hat die DCA AG die Geschäftsbetriebe aller fünf Gesellschaften der Cogitanda Gruppe erworben: der Cogitanda Dataprotect AG, der Cogitanda Insurance Service GmbH, der Cogitanda Risk Prevention GmbH, der Cogitanda Managed Services GmbH sowie der Cogitanda Claims Services GmbH. Die Übernahme der Geschäftsbetriebe erfolgte mit Wirkung zum 1. März 2025, der Kaufvertrag ist bereits vollzogen. Über die Höhe des Kaufpreises machen die beteiligten Unternehmen keine Angaben.

Durch die Übernahme konnte die Beschäftigung von 70 Cogitanda-Mitarbeitern gesichert werden. „Für rund 20 Mitarbeitende ist eine Beschäftigung bei der Erwerberin nicht möglich, so dass im eröffneten Insolvenzverfahren entsprechende Kündigungen erfolgen mussten“, heißt es in einer Mitteilung von Insolvenzverwalter Schober. Der Unternehmensstandort in Köln werde bestehen bleiben. Und auch das Kernteam und die Leistungsträger von Cogitanda sollen an Bord bleiben, heißt es weiter. Zuletzt hatte es jedoch mehrere Wechsel von Cogitanda-Beschäftigten zu anderen Branchenteilnehmern gegeben.

Wieder voll handlungsfähig

Für Makler soll die Cogitanda Dataprotect GmbH weiterhin der zentrale Ansprechpartner bleiben. Durch die Übernahme sei die Cogitanda wieder voll handlungsfähig, heißt es in einer Pressemitteilung. Dies liege auch daran, dass man die beiden Risikoträger, die Württembergische sowie die SV SparkassenVersicherung, an Bord behalten konnte. Bestehende Verträge könnten somit verlängert, neue Policen abgeschlossen werden.

Die Krise von Cogitanda hatte im Jahr 2023 mit dem unerwarteten Tod von Firmengründer Jörg Wälder begonnen. Hohe versicherungstechnische Verluste hatten das Unternehmen zudem gezwungen, umfassende Sanierungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen. Die hiermit verbundenen Prämienerhöhungen führten jedoch dazu, dass viele Makler Verträge umdeckten. 

Mit dem stärkeren Fokus auf Prävention liegt der neue Firmenverbund im Trend. Vor allem junge Assekuradeure wie Baobab, Stoïk oder Coalition haben ihre Cyberversicherungen um vielfältige Präventions-, Früherkennungs- und Incident-Response-Angebote erweitert.