Gewerbekunden sorgen sich um eigene Gesundheit
Die Gewerbeversicherung wird für die Makler zu einem immer wichtigeren Standbein: Laut der aktuellen „Maklers Lieblinge“-Umfrage ist das Geschäft mit Gewerbepolicen der zweitgrößte Umsatzbringer für den freien Vertrieb.
Doch das Geschäft gilt als komplex, nicht nur weil sich die Risikosituation vieler Unternehmen ständig verändert. Zudem scheint bei vielen Unternehmen ein gewisses Maß an Misstrauen gegenüber den Versicherern zu herrschen. Dies legt zumindest der aktuelle Gewerbeversicherungsreport von Finanzchef24 und der R+V Versicherung nahe, für den insgesamt 603 Unternehmer (Kleinst- und Kleinunternehmen) befragt wurden.
Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) gaben an, mehr oder weniger Zweifel zu hegen, ob der Versicherer einen eintretenden Schaden vollumfänglich reguliert – 40 Prozent beriefen sich zudem auf schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit.
Ein Faktor hierfür könnte auch sein, dass aus Sicht der Unternehmer die Tarifwerke der Versicherer sehr komplex sind und nicht immer vollständig durchdrungen werden. So äußerten zumindest 82 Prozent der Befragten, sich einfachere Tarifbestimmungen zu wünschen. Zugleich ist der Wunsch sehr ausgeprägt, Versicherungsprodukte abschließen zu können, die speziell auf die Herausforderungen und Bedürfnisse der eigenen Branche zugeschnitten sind. Aus Sicht der Studienautoren liegt für die Versicherer hierin eine Chance: Durch eine immer schnellere Datenerfassung sei es möglich, Unternehmer und Branchen aus dem großen Mittelstands-Topf herauszulösen und Produkte besser auf die jeweiligen Branchen zuzuschneiden.
Zahlungsbereitschaft für Schutz
Denn trotz der weit verbreiteten Zweifel zeigt sich knapp jedes dritte Unternehmen mehr oder weniger bereit dazu, für besseren Versicherungsschutz auch mehr zahlen zu wollen. Weitere 41 Prozent beantworten die entsprechende Frage zudem mit „vielleicht“.
Wenn Makler hier aber Versicherungen über Leistung und nicht über den Preis verkaufen wollen, müssen sie Aufklärungsarbeit betreiben. Denn die überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmer bewertete sein Wissen zu Gewerbeversicherungen nur mit „befriedigend“, ein weiteres knappes Drittel zudem mit „ausreichend“ oder gar „sehr schlecht“.
Interessant ist in diesem Zusammenhang sicherlich, welche Probleme die Unternehmer die meisten schlaflosen Nächte kostet. Neben dem Absturz der Wirtschaft (49 Prozent) und der Inflation (46 Prozent) nannten 44 Prozent der Befragten hier einen gesundheitsbedingten längeren Ausfall. Das dürfte damit zusammenhängen, dass sich viele Unternehmer in diesem Bereich nicht oder nur unzureichend abgesichert fühlen. Gerade einmal 42 Prozent sehen sich hier gut aufgestellt. Das kann insbesondere für Kleinst- bzw. Kleinunternehmer fatale Folgen haben, machen die Studienautoren deutlich: „Eine proaktive Planung kann den Unterschied zwischen einem vorübergehenden Rückschlag und dem wirtschaftlichen Aus bedeuten.“
Als weitere mögliche schwerwiegende Probleme nannten die Befragten zudem finanzielle Schäden durch Betriebsunterbrechungen (23 Prozent), den Ausfall oder Verlust der eigenen IT (18), finanzielle Schäden durch Verlust oder Zerstörung von Firmeneigentum (10) oder die Existenzgefährdung durch zunehmende Naturkatastrophen (6).
Im Auseinandersetzen mit der eigenen Risikosituation liegt laut den Studienautoren für die Unternehmen auch Chancen. Denn eine Reflexion helfe nicht nur dabei, das Unternehmen besser abzusichern, sondern liefere auch Impulse für dessen Weiterentwicklung. So könne das Unternehmen nicht nur abgesichert werden, sondern auch im Bezug auf dessen Geschäftsmodell zukunftssicher aufgestellt werden.
Auf welche Gewerbeversicherer Makler in ihrer Zusammenarbeit setzen, lesen Sie hier.