Aktuelle Studie

Mehrere Tausend Euro Unterschied bei Gewerbepolicen

Die Preise bei Anbietern von Gewerbeversicherungen variieren zum Teil erheblich. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung. In einzelnen Fällen beträgt die Differenz mehrere Tausend Euro.

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11:07 Uhr | 04. Juli | 2024
Bauarbeiter beim Errichten eines Einfamilienhauses

Die Preise bei Gewerbeversicherungen variieren je nach Branche und Unternehmensgröße enorm.

| Quelle: xavierarnau

Die Betriebshaftpflichtversicherung ist nicht nur die gefragteste Versicherung in der Wirtschaft, sondern auch die Versicherung mit den größten Preisdifferenzen. Das zeigt eine Auswertung des Münchener Insurtechs Finanzchef24 von Tausenden von Abschlussdaten.

Diese Faktoren bestimmen die Kosten

Da sich die Policenhöhe nach dem Risiko der Betriebsart und die Prämie an Kennzahlen wie Umsatz, Mitarbeiteranzahl oder Lohnsumme orientieren, müssen demnach Unternehmen aus der Bau- und Immobilienbranche sowie Frauenärzte am tiefsten in die Tasche greifen.

Abbruchbetriebe zahlen laut Finanzchef24 aktuell im Durchschnitt rund 5.094 Euro im Jahr, Tragwerksplaner 3.561 Euro, Verkehrstechnik-Ingenieure 3.164 Euro und Tiefbauer sowie Vermessungsbüros um die 2.900 Euro. Praxen für Frauenheilkunde müssen im Schnitt mit Kosten von rund 2.500 Euro rechnen. Viel weniger für ihre Policen berappen müssen Selbstständige und Unternehmer aus anderen Bereichen. Musiktrainer oder Umweltberater etwa zahlen im Schnitt lediglich zwischen 72 und 79 Euro.

Auffällig sind der Studie zufolge auch die Preisunterschiede innerhalb der Branche. Für einen Pilatestrainer etwa liegt die Preisspanne je nach Anbieter zwischen 57 und 145 Euro, für ein Waxingstudio mit 25.000 Euro Umsatz zwischen 83 Euro und 125 Euro. Bei einem Vermessungsbüro mit 250.000 Euro Umsatz bewegen sich die Policen je nach Versicherungsanbieter zwischen 3.935 Euro und 4.022 Euro, für eine durchschnittliche Frauenarztpraxis zwischen 787 Euro und 2.518 Euro.

„Der Preisvergleich lohnt sich nicht nur in teuren Berufsgruppen beziehungsweise Branchen, sondern generell. Wer Angebote vergleicht, kann nebenbei mehrere Hundert Euro sparen", sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung bei Finanzchef24.

Mehr als 4.000 Euro Unterschied für Wirtschaftsprüfer

Deutliche Preisunterschiede zeigen sich ebenso bei der Vermögensschadenhaftpflicht. Derzeit müssen Selbstständige laut Studie 420 Euro für den Schutz im Schnitt jährlich aufbringen – und damit mehr als im Vorjahr (380 Euro). Am meisten zahlen danach Wirtschaftsprüfer (1.750 Euro), Notare (rund 1.150 Euro) oder Softwarearchitekten (rund 1.000 Euro).

Auch bei dieser Betriebsart macht jedoch nicht nur die Branche und Unternehmensgröße einen Unterschied bei der Policenhöhe, sondern ebenso der Anbieter. Laut Berechnungen von Finanzchef24 beträgt die Schwankungsbreite je nach Anbieter bis zu 190 Prozent. Ein Referenzkunde aus dem Bereich Softwarearchitektur muss je nach Versicherer zwischen 289 Euro und 692 Euro hinlegen, ein Wirtschaftsprüfer zwischen 1.315 Euro und 5.705 Euro.

Auch bei Inhaltsversicherung lohnt ein Preisvergleich

Der Preisvergleich lohnt ebenso bei der Geschäftsinhaltsversicherung, die Betriebseinrichtung, Vorräte, Waren und Produkte absichert. Am meisten an den Versicherer überweisen müssen demnach Bauzimmereien (fast 3.700 Euro), gefolgt von Bäckereien (rund 1.765 Euro) und Maurerbetrieben (rund 1.500 Euro). Für Künstler, Therapeuten oder Eiscafés hingegen fallen im Jahr im Durchschnitt nur rund 60 Euro für eine solche Police an.

Je nach Anbieter variieren die Preise für Policen für Maurer um bis zu 457 Prozent (von 74 Euro bis 338 Euro) und um bis zu 3.004 Prozent für Einzelhändler (57 Euro bis 1.551 Euro).