Dramatische Entwicklung
Offene Immobilien-Publikumsfonds verzeichnen weiterhin rekordverdächtige Nettomittelabflüsse. Das heißt, die Anleger zogen mehr Geld ab, als sie investierten. Im Oktober beliefen sich die Nettomittelabflüsse laut Barkow Consulting auf 688 Millionen Euro. Sie lagen damit deutlich über dem Vormonatswert von 477 Millionen Euro und nur leicht unter dem Rekordwert von 729 Millionen Euro aus dem Juli 2024. Insgesamt summieren sich die Nettomittelabflüsse innerhalb von 14 Monaten nun auf 5,5 Milliarden Euro.
Die Mittelrückflüsse, also die Rückgabe von Fondsanteilen brutto, waren mit 858 Millionen Euro im Oktober ebenfalls wieder höher. Und der Fondsabsatz lag mit 170 Millionen Euro deutlich unter dem Niveau der Vormonate und nur knapp über dem Zehnjahrestief von 165 Millionen Euro aus dem Mai 2024. Sie dürften Barkow Consulting zufolge aber weiterhin vor allem auf Sparpläne und automatische Wiederanlagen zurückzuführen sein.
Die nächsten sechs Monate werden nach Einschätzung der Analysten für die Assetklasse von besonderer Bedeutung sein, da die Nachrichtenlage gegen Ende des letzten Jahres durch prominente Insolvenzen und Warnungen vor Immobilienfonds geprägt war. Sollten Anleger darauf mit Kündigungen reagiert haben, wird sich das erst in nächster Zeit zeigen. Verantwortlich dafür ist die zwölfmonatige Rückgabefrist für Fondsanteile – zumindest für diejenigen, die nach dem 21. Juli 2013 erworben wurden.