Immobilienmarkt im Wandel
Lange Zeit dominierten diese Nachrichten aus dem Immobiliensektor: Unaufhörlich stiegen die Preise, ein Ende der Teuerungskurve war nicht in Sicht. Getrieben durch Inflation, gestiegene Bauzinsen und -kosten hat die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen deutlich nachgelassen: Vielerorts sind die Immobilienpreise nun im Sinkflug. Nach einer Auswertung des Kreditvermittlers Interhyp wandelte sich der Markt im vergangenen Jahr so tiefgreifend wie lange nicht mehr. Für die Analyse wurden 500.000 abgeschlossene Finanzierungen aus den vergangenen zehn Jahren herangezogen.
„In den vergangenen Jahren haben wir einen Verkäufermarkt erlebt“, erklärt Interhyp-Vorstandsvorsitzender Jörg Utecht und konkretisiert: Es hätten vergleichsweise wenige Objekte zur Verfügung gestanden, für die es meist sehr viele Interessenten gegeben habe. „Das wandelt sich nun. Die Preise sinken, es sind deutlich mehr Objekte verfügbar und zusätzlich können Käuferinnen und Käufer wieder die Preise verhandeln.“ Mehr als zehn Jahre seien die Immobilienpreise gestiegen, nun komme ein Abschwung. „Dieser ist jedoch noch nicht so signifikant, wie es teils berichtet wird“, fügt Utecht hinzu. Nach der Analyse von Interhyp lagen die Immobilienpreise im Dezember 2022 auf dem Niveau von Mitte 2021; innerhalb eines Jahres – vom vierten Quartal 2021 bis zum vierten Quartal 2022 – gingen sie um 3,5 Prozent zurück. Und vom zweiten Quartal 2022 bis zum vierten Quartal 2022 lag der Rückgang schließlich bei etwa sechs Prozent.
Dabei offenbart die Auswertung des Baufinanzieres auch: Der Preisrückgang fällt regional sehr unterschiedlich aus. Die unten stehende Bilderstrecke zeigt die sieben, von Interhyp analysierten Großstädte und listet auf, wo der Preisrückgang vom zweiten Quartal bis zum vierten Quartal 2022 am drastischsten ausfiel.