Kolumne
Während die Vision eines effizienten und kostengünstigen Bauens durch standardisierte Module und Bauteile lockt, bleibt der erhoffte Durchbruch aus. Wir, als Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, haben die Hindernisse klar benannt.
Das so klare Bekenntnis zum seriellen und modularen Bauen scheitert leider allzu oft an der deutschen Realität – übersetzt: an den Genehmigungsbehörden und dem Genehmigungswillen vor Ort. Falsch verstandene Baukultur-Argumente und jeder Einzelne in Behörden und Fraktionen können damit das Bündnis für bezahlbares Bauen und Wohnen aufhalten.
Seriell zu bauen hat viele, auch ökologische Vorteile. Jedoch: Individuell geforderte Anpassungen erhöhen die Kosten. Die Vorbehalte sitzen tief. Mangelnde Baukultur, Plattenbau 2.0 – alles längst widerlegt. Eine effektive Lösung, den Wohnungsbau wieder anzukurbeln – verpufft. Derzeit machen vorgefertigte Bauelemente lediglich fünf Prozent des deutschen Baubestands aus. Eine freundlichere Genehmigungspraxis muss her.
Fortschritt verspricht hingegen eine bundesweit anerkannte Typengenehmigung und damit beschleunigte Umsetzung von Bauvorhaben. Die einfache Nutzung bereits genehmigter Module und Bauteile in verschiedenen Bundesländern wäre eine klare Erleichterung. Außerdem muss der Gebäudetyp E jetzt zügig kommen. Die Vereinfachung von Bauvorschriften und Normen ist überfällig. Weniger Bürokratie erleichtert das serielle Bauen weiter und macht es noch günstiger.
Der ZIA schlägt zudem vor, dass Kommunen einen Anteil ihres Baubestands für seriell und modular errichtete Gebäude ausweisen, beispielsweise mit 30 Prozent in neuen Quartieren. Dies setzt Anreize für Investitionen und stimuliert den Markt.
Es bedarf aber einer koordinierten Anstrengung von Politik, Behörden und der Bau- und Immobilienwirtschaft. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können die Hindernisse überwunden und die Vorteile des seriellen Bauens vollständig genutzt werden – zum Wohle von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.