Die wichtigsten Definitionen rund um AIF

Wann fällt ein Investmentfonds unter die Kategorie Alternativ? Investieren geschlossene Fonds immer in Sachwerte und sind Alternative Investmentfonds immer geschlossen? Dieses kurze Glossar liefert Antworten.

07:01 Uhr | 04. Januar | 2021
Definitionen rund um AIF; Bild: Adobe Stock/nanuvision

Was ist ein AIF? Mit diesem kurzen Glossar wird es ab sofort leicht, die Untiefen der Definitionen zu umschiffen. Bild: Adobe Stock/nanuvision

„Ein Alternativer Investmentfonds, kurz AIF, ist ein geschlossener Fonds, der in Sachwerte investiert.“ Das ist wohl eine geläufige Definition für AIF, die auch nicht per se falsch ist. Allerdings ist sie eben auch nicht ganz korrekt, da sie nur einen Teilaspekt dessen aufgreift, was AIF ausmacht. Und auch die vermeintliche Tatsache, dass AIF und Sachwerte zwangsläufig zusammenhängen, ist nicht ganz richtig. Genauso, wie AIF nicht immer geschlossen sein müssen, gibt es durchaus auch andere „Verpackungsmöglichkeiten“ für Sachwerte.

Nun sind Sie verwirrt? Kein Problem, mit diesem kurzen Glossar wird es ab sofort leicht, die Untiefen der AIF-Definitionen zu umschiffen.

Alternativer Investmentfonds

Als Alternative Investmentfonds werden alle Fonds zusammengefasst, die nicht die Richtlinie der Europäischen Union zur Anlage in Wertpapieren einhalten. Das heißt: Alle Nicht-OGAW-Fonds sind AIF (OGAW steht für Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere). Entsprechend heterogen ist das Bild der AIF. Wenn man eine Gemeinsamkeit finden will, dann vielleicht diese: Alternative Investmentfonds bieten Anlegern die Möglichkeit, sich an Großprojekten zu beteiligen und von ihnen zu profitieren. Seit 2013 werden AIF durch das Kapitalanlagegesetzbuch geregelt.

Sachwerte

Unter Sachwerten versteht man Anlagen, die im Gegensatz zu Geldwerten einen realen Gegenwert haben und Eigentum, beziehungsweise Eigentumsrechte umfassen. Typische Sachwerte sind Edelmetalle, Rohstoffe, Immobilien oder auch Aktien und Unternehmensbeteiligungen mit Eigentumsrechten. An dieser Stelle wird deutlich, dass AIF immer in Sachwerte investieren, sie Anlegern aber nicht ausschließlich Zugang zu Sachwerten verschaffen. Denn auch klassische Aktienfonds, OGAW-Fonds, investieren in Sachwerte.

Geldwerte

Unter Geldwerten versteht man sämtliche Geldforderungen – also vom Bargeld über Tagesgelder, Anleihen, Devisen und sogar Lebens- und Rentenversicherungen. Die Gemeinsamkeit: Erspartes wird jemand anderem geliehen, entweder als Forderung wie bei Anleihen oder als Anlage einer Bank oder Versicherung. In beiden Fällen werden dafür Zinsen bezahlt. Im Gegensatz zu Sachwerten bestehen Geldwerte also nur auf dem Papier.

Geschlossene AIF

Grundsätzlich werden im Kapitalanlagegesetzbuch alle geschlossenen Fonds als AIF eingestuft. Geschlossen heißt in diesem Zusammenhang, dass Fondsvermögen und Laufzeit bei Auflage des AIF bereits feststehen. Kunden, die einen geschlossenen AIF zeichnen, legen ihr Kapital damit für die gesamte Laufzeit des Fonds fest.

Offene AIF

Neben geschlossenen AIF gibt es auch offene Alternative Investmentfonds. Dazu zählen alle offenen Fonds, die nicht als OGAW gelten. Beispiele sind offene Spezialfonds, Hedgefonds oder auch offene Immobilienfonds. Anleger, die sich an einem offenen AIF beteiligen, haben jederzeit die Möglichkeit, ihre Anteile über eine entsprechende Wertpapierbörse zu veräußern.