Greenwashing-Vorwürfe

Ermittlungen gegen Ex-DWS-Vorstand Asoka Wöhrmann?

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main soll gegen den ehemaligen DWS-Vorstand Asoka Wöhrmann ermitteln. Man sei noch „mittendrin in den Ermittlungen“, heißt es.

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09:07 Uhr | 10. Juli | 2023
Asoka Wöhrmann

Gegen den ehemaligen DWS-Vorstandschef Asoka Wöhrmann hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main Ermittlungen eingeleitet.

| Quelle: Pool

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main habe gegen den ehemaligen DWS-Chef Asoka Wöhrmann ein förmliches Ermittlungsverfahren eingeführt. Das berichtete das Handelsblatt am Freitag unter Berufung auf mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen. Die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Nadja Niesen bestätigte gegenüber procontra, dass in dem Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die DWS auch Ermittlungen gegen eine natürliche Person und eine Gesellschaft laufen. Namen könne sie nicht nennen. Seit Januar würden die Ermittlungen bereits laufen. „Wir sind mittendrin“, so Niesen. Wann die Ermittlungen abgeschlossen seien, könne sie nicht sagen. Auch zu dem Gerücht, es gebe bereits Verhandlungen zwischen der Staatsanwaltschaft und Wöhrmann bezüglich eines Bußgeldes wollte sie sich nicht äußern. Es steht der Verdacht im Raum, dass Wöhrmann Kapitalanlagebetrug begangen habe.

Ende Mai durchsuchten Einsatzkräfte der Frankfurter Staatsanwaltschaft, des BKA und der BaFin die Geschäftsräume der DWS und des Mutterkonzerns Deutsche Bank. Einen Tag später musste der damalige DWS-Vorstandschef Asoka Wöhrmann seinen Hut nehmen. Er wurde durch Stefan Hoops, bisheriger Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank, ersetzt. „Asoka Wöhrmann verlässt die Geschäftsleitung der DWS zum Ablauf der DWS-Hauptversammlung am 9. Juni“, teilte die Deutsche Bank damals mit. Asoka Wöhrmann habe demnach sein Amt an der Spitze der DWS im Einvernehmen mit dem Unternehmen niedergelegt.

Die einstige Nachhaltigkeitsbeauftrage Desiree Fixler warf im Sommer 2021 ihrem einstigen Arbeitgeber vor, Greenwashing zu betreiben. Daraufhin nahmen die Behörden sowohl in den USA als auch in Deutschland ihre Ermittlungen auf.

Im September vergangenen Jahres hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gegen die Deutsche-Bank-Tochter Klage eingereicht, weil sie die Werbung für einen Klimafonds als irreführend einstufte. Die Fondsgesellschaft lenkte ein und gab eine Unterlassungserklärung ab. „Da die Unterlassungserklärung hinsichtlich aller von uns als irreführend beanstandeten Punkte abgegeben wurde, hat sich ein gerichtliches Verfahren erledigt“, erklärte Niklaas Haskamp, Leiter der Pressestelle, gegenüber procontra.

Wöhrmann: designierter CEO eines Immobilieninvestors

Seit 2. Mai ist Ex-DWS-Vorstandschef Wörhmann designierter CEO des Immobilieninvestors Patrizia SE. Auf der Website des Immobilieninvestors wird Wöhrmann zudem als „Mitglied des Executive Committee“ und als „Executive Director“ geführt. Er wird „nach einer kurzen Übergangsphase alleiniger CEO, um die nächste Wachstumsphase der expandierenden und diversifizierten Real-Asset-Plattform von PATRIZIA zu verantworten“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Sein Vertrag als designierter CEO läuft bis 1. Mai 2026.