Personalie

Ökoworld setzt Vorstandsvorsitzenden Alfred Platow ab

Mit sofortiger Wirkung trennt sich der Vermögensverwalter Ökoworld von seinem Gründer und Vorstandsvorsitzendem Alfred Platow. Die Trennung erfolgt überraschend. Grund seien tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten, heißt es.

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14:08 Uhr | 04. August | 2023
Alfred Platow

Muss bei Ökoworld den Hut nehmen: der bisherige Vorstandsvorsitzende Alfred Platow

| Quelle: Ökoworld

Der Vermögensverwalter Ökoworld hat sich überraschend von seinem langjährigen Vorstandsvorsitzenden und Gründer Alfred Platow getrennt. Den entsprechenden Beschluss des Aufsichtsrates teilte der Finanzdienstleister am Freitag in einer Ad-Hoc-Mitteilung mit. In dieser heißt es, dass Platow „vorzeitig aus wichtigem Grund“ aus seinem Amt abberufen werde. Hintergrund sind „tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und den weiteren Mitgliedern des Vorstands sowie zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Führung der Geschäfte der Gesellschaft“.

Künftig soll das Unternehmen von einem Trio bestehend aus den Vorstandsmitgliedern Katrin Hammerich, Andrea Machost und Torsten Müller geleitet werden. Die Aufgaben von Platow sollen unter den drei Vorstandsmitgliedern aufgeteilt werden.

„Als Aufsichtsrat haben wir den notwendigen Generationenwechsel der ÖKOWORLD AG, die zu den Pionieren der nachhaltigen Geldanlage in Deutschland zählt, bereits seit langem vorbereitet. Dieser ist notwendig für eine erfolgreiche Zukunft und damit im Interesse der Idee hinter Ökoworld, der Kundeninnen und Kunden, der Mitarbeitenden wie auch der Aktionärinnen und Aktionäre“, heißt es in einer weiteren, ebenfalls am Freitag veröffentlichten Pressemeldung des Unternehmens. Ökoworld gilt als einer der Vorreiter der ökologisch-ethischen Geldanlage und war 1976 von Platow zusammen mit Klaus Odenthal gegründet worden.

Platow hatte zuletzt Schlagzeilen gemacht, als er ankündigte, die Kosten für Polizeieinsätze, die den sogenannten Klimaklebern in Rechnung gestellt werden, begleichen zu wollen. Nur zwei Tage später musste der 76-Jährige allerdings zurückrudern. Sein Unternehmen sei auf verschiedensten Wegen massiv öffentlich angefeindet und Ökoworld-Mitarbeiter für Platows Aussagen persönlich angegriffen worden. „Mit Kritik hatte ich gerechnet, allerdings nicht in diesem emotionalen Ausmaß“, erklärte der Chef des Fondsanbieters.