Nach dem Japan-Crash

Sorge um US-Arbeitsmarkt: Wird die Fed früh genug die Zinsen senken?

Nach dem Japan-Crash ging es auf dem internationalen Börsenparkett drunter und drüber. Börsenexperte Baki Irmak erläutert gegenüber procontra, warum die Stimmung bei den Anlegern jetzt zu kippen droht.

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13:08 Uhr | 07. August | 2024
Börse Tokio

Die Börse in Tokio.

| Quelle: Oliver Strewe

Am vergangenen Montag kam zu einem Börsenbeben, dass sich weltweit ausbreitete. Besonders betroffen war der japanische Nikkei-Index mit einem Absturz von 12,4 Prozent - so weit abwärts ging es an der Tokioter Börse an einem Tag seit 1987 nicht mehr. Aber auch der Dax geriet unter Druck und die Wall Street startete mit einem Minus im Handelsauftakt. Von Asien über Europa erlitten die Börsen massive Verluste. Doch schon kurz darauf schossen die Kurse wieder nach oben. Eine Achterbahnfahrt für Anleger.

Die Angst ist zurück in den Märkten, das kann man laut Baki Irmak, Fund Manager beim Digital Leaders Fund, gut an der impliziten Volatilität beispielsweise dem VIX-Index ablesen. Das Goldlöckchen-Szenario und die Sorglosigkeit an den Märkten weicht einer größeren Skepsis.

"Nach den schlechteren Arbeitsmarktdaten in den USA kippt ein wenig die Stimmung bei den Anlegern. Plötzlich halten Auguren ein Hard-Landing in den USA, also eine Rezession, für nicht ausgeschlossen. Die Befürchtung ist, dass die Notenbank zu spät gegensteuert und eine Zinssenkung in September zu niedrig ausfällt und zu spät kommt", erläutert Irmak.

Die Gefahr bestehe darin, dass Anleger jetzt Opfer einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden und das weitere Risiken, wie beispielsweise die Revision der Carry-Trades in Japan am Montag, in diesem Umfeld wieder vom Markt wahrgenommen werden. Viel wird von den rhetorischen und tatsächlichen Interventionen der US-Notenbanker abhängen.

Experten wie Marcel Fratzscher, Präsident im Vorstand des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung gehen davon aus, dass die Fed im September mit einer Zinssenkung reagieren wird und damit der EZB nachfolgt. Ist das früh genug?

Panik vermeiden - am Plan festhalten

Nach einer Markteinschätzung von Columbia Threadneedle Investments haben sich nach den schlechten Ergebnissen von 2022 die Anleihen- und Aktienmärkte grundsätzlich gut entwickelt. Es gibt immer noch viele gute Nachrichten, aber die Sorgen sind deutlich gestiegen. Wie immer gilt es, das Portfolio gut zu diversifizieren, Panik zu vermeiden und am Finanzplan festzuhalten, den der eigene Berater empfohlen hat. Damit habe man die besten Mittel, um mit Marktturbulenzen umzugehen.