Börse, Immobilien, Krypto oder Gold: Was wurde 2024 aus 10.000 Euro?
Wer hätte das zu Jahresbeginn gedacht: Trotz zahlreicher Krisen weltweit erlebten Anleger 2024 ein sehr erfolgreiches Jahr. Vor allem an den Börsen stiegen die Kurse so stark wie lange nicht mehr, nicht nur der deutsche Aktienindex DAX schwang sich zu neuen Rekordständen empor.
Übertroffen wird die Rekordjagd an den Börsen nur noch durch den neu entfachten Krypto-Hype, von dem vor allem der Bitcoin profitierte. Maßgeblich hierfür dürfte auch der Wahlsieg Donald Trumps in den USA gewesen sein, der ankündigte, verstärkt auf Bitcoin setzen zu wollen.
Doch obwohl die Börsen reüssierten, erlebte auch der Goldpreis 2024 eine regelrechte Rallye und erreichte gleich mehrfach ein neues Allzeithoch. Im Oktober wurde die Feinunze des Edelmetalls mit 2.970 US-Dollar gehandelt – so viel wie noch nie. Hier dürften sich auch die wieder sinkenden Zinsen sowie die zahlreichen politischen Krisen niederschlagen, glauben Experten.
Doch mit welchem Investment fuhren Anleger im vergangenen Jahr am besten? Wir haben uns einmal angeschaut, was in den einzelnen Anlageklassen aus 10.000 Euro wurde.
Bitcoin
Nachdem die FTX-Pleite den Bitcoin 2022 tief nach unten gezogen hatte, schwang sich die bekannteste Kryptowährung 2024 zu neuen Höchstständen auf. Mit 93.636,78 Euro (Stand: 2. Januar; 12:15) lag der Kurs für einen Bitcoin um knapp 128 Prozent höher als ein Jahr zuvor – Anleger konnten ihr Geld somit mehr als verdoppeln. Hier schwingt bei vielen Anlegern eine große Portion Optimismus mit, da der designierte US-Präsident Donald Trump ankündigte, eine krypto-freundliche Politik betreiben und die USA zur Krypto-Hauptstadt des Planeten machen zu wollen. Doch auch die Zulassung von Krypto-ETF in den USA dürfte ihren Anteil an der rasanten Rallye haben.
Ethereum
Im Gegensatz zum großen Bruder Bitcoin konnte die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum seinen historischen Rekordstand im vergangenen Jahr überflügeln. Mit einem Wert von 3.348,80 Euro (Stand: 2. Januar, 12:24) konnte Ethereum jedoch um 55,5 Prozent zulegen. Aus 10.000 Euro wurden somit für Anleger 15.500 Euro.
Wein
Feine Tropfen kann man nicht nur genießen, man kann auch in sie investieren. Wenig Freude hatten Wein-Investoren jedoch im vergangenen Jahr. Der Liv-ex Fine Wine 100 Index, in dem die Preisentwicklungen von 100 der begehrtesten Weine weltweit abgebildet sind, verlor 2024 über neun Prozent. 10.000 Euro schrumpften somit auf 9.100 Euro zusammen. Vor allem Weine aus dem Burgund hatten es im vergangenen Jahr schwer, der „Burgundy 150“-Index gab um über 14 Prozent nach. Weine aus Italien zogen sich indes vergleichsweise glimpflich aus der Misere, hier lag der Preisverfall beim „Italy-100“-Index nur bei sechs Prozent.
Immobilien
Silberstreif am Horizont für Immobilienbesitzer? Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) sind zwar im 3. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,7 Prozent gesunken, allerdings fiel der Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal (-2,5 Prozent) laut Statistischem Bundesamt niedriger aus. In den kreisfreien Großstädten stiegen die Preise für Wohnungen (+2,4 Prozent) sowie Ein- und Zweifamilienhäuser (+0,2 Prozent) sogar wieder, in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen gaben die Preise für Wohnungen (-5,7 Prozent) sowie Ein- und Zweifamilienhäuser (-2,1 Prozent) jedoch gegenüber dem Vorjahresquartal weiter nach.
Gold
Der Goldpreis schwang sich im zurückliegenden Jahr zu immer neuen Höhen auf und knackte einen Rekord nach dem anderen. Auch wenn der Preis für eine Unze Gold zum Jahresende etwas nachließ und nicht mehr an die Rekordstände vom Oktober heranreicht, waren die vergangenen zwölf Monate aus Sicht von Gold-Anlegern höchst erfreulich. Als Gründe für die Rallye gelten Sorgen aufgrund des Nahost-Krieges sowie des steigenden Haushaltdefizits der USA. Insgesamt konnten Goldanleger im vergangenen Jahr eine Rendite von über 34 Prozent verzeichnen und aus 10.000 somit 13.400 Euro machen.
DAX
Auch wenn die Wirtschaft hierzulande kriselt, spiegelte sich dies 2024 nicht in der Entwicklung des deutschen Leitindexes DAX wider. Im Gegenteil: Mit einem von 19 Prozent war der DAX im europäischen Vergleich der renditestärkste Index. Erstmals überprang er sogar die Marke von 20.000 Punkten. Weit weniger erfreulich verlief indes die Entwicklung von MDAX (-4 Prozent) sowie SDAX (+0,15 Prozent).
S+P 500
Die Wertzuwächse an den Aktienmärkten gingen zuletzt vor allem auf amerikanische Unternehmen zurück. Deren Börsenkurse stiegen zuletzt durch die Hoffnung vieler Anleger auf großzügige Steuererleichterungen durch die Trump-Regierung. Auch in Deutschland sind viele Anleger über Indexfonds in den S+P 500, der die 500 größten amerikanischen Unternehmen abbildet, investiert. Dieses Investment dürfte im vergangenen Jahr für Freude gesorgt haben: Der S+P 500 stieg im vergangenen Jahr um knapp 25 Prozent und hätte aus 10.000 somit 12.500 Euro gemacht.
Nikkei 225
Für viele Anleger war der 5. August 2024 sicherlich ein Tag, der ihnen einen Schrecken über den Rücken jagte – zumindest wenn sie in japanische Aktien investiert hatten. Der japanische Index Nikkei 225 brach um mehr als zwölf Prozent ein. Erinnerungen an den „Schwarzen Montag“ 1987 wurden wach, der eine Phase des wirtschaftlichen Niedergangs einläutete. Doch genauso spektakulär wie der Einbruch verlief dieses Mal die anschließende Wiederholung. Über das Jahr betrachtet konnte der Nikkei 225 um knapp 20 Prozent zulegen.