ETF: Hier gibt es niedrige Kauf- und Depotkosten
Wer Vermögen aufbauen will, kommt an Aktien nicht vorbei. Will es der Kunde mit ETF probieren, muss der Berater meist passen, weil er als Vergütung meist nur auf Honorar setzen kann. Wer auf Provision angewiesen ist, sollte sein ETF-Wissen zumindest bei guten Kunden zur Bindung einsetzen und helfen.
Wie dies auf einfache Weise machbar ist, zeigt das Finanztest-Spezial „Anlegen mit ETF“, erschienen am 23. November. Es bietet einen Überblick über alle in Deutschland verfügbaren ETF und erläutert, wie Anleger die Fonds günstig kaufen können. Wer nachhaltige und klimafreundliche ETF sucht, wird ebenfalls fündig. Wichtig: ETF sind keine sichere Anlageform (procontra berichtete).
Vor allem Sparpläne mit den börsengehandelten Indexfonds sind begehrt, doch die Angst vor Aktien ist weit verbreitet. Mit dem richtigen Mix mit Zinsanlagen bleibt das Risiko überschaubar. Die Stiftung Warentest hat dazu schon vor längerer Zeit ein sogenanntes Pantoffel-Portfolio entwickelt, ein einfaches Anlageschema. Es besteht aus renditestarken, breit streuenden Aktien-ETF und sicherem Tagesgeld. Einmal pro Jahr bestimmen Anleger die Aufteilung in einer der drei Varianten: defensiv (25 Prozent Aktien-ETF), ausgewogen (50 Prozent) oder offensiv (75 Prozent Aktien-ETF).
Die günstigsten Depots für ETF-Anleger
Mit Hilfe der überarbeiteten Finanztest-Bewertung und eines guten Tabellen-Designs finden Anleger schnell die für sie passenden ETF unter 850 gelisteten Titeln. Nicht zu unterschätzen sind die Kauf- und Depotkosten. Wer langfristig in breit streuende ETF anlegen will, sollten auf kostenlose Depotverwaltung achten. Die bieten laut Finanztest ohne Bedingungen: BBBank, Consorsbank, Deutsche Bank Maxblue, DKB, Flatex, ING, NIBC Direct, Onvista Bank, Postbank und Targobank (bei Onlineführung).
Kunden von Direktbanken zahlen oft nichts für die Depotführung. Wer regelmäßig kauft und verkauft, kommt laut Finanztest bei der Onvista Bank sowie bei Flatex am günstigsten weg. Man muss aber genau hinschauen. Flatex etwa verlangt für Dividendengutschriften ausländischer Aktien Geld und hat negative Zinsen auf dem Verrechnungskonto.
Bei den bundesweit tätigen Filialbanken schneiden die Depots von Postbank und Targo Bank am günstigsten ab. Am preisgünstigsten sei es, „wenn Orders ohne Beratung in der Onlinevariante des Depots selbst ausgeführt werden“, hat Finanztest beobachtet. Beim Preisvergleich wurden auch die Fondsbanken aufgelistet, die mit Vermittlern kooperieren (Augsburger Aktienbank, FIL Fondsbank, Ebase).
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Wichtig: Wer regelmäßig in ETF anlegt, sollte auch auf kostenlose Wiederanlage der Ausschüttungen achten. Dies bieten leider längst nicht alle Onlinedepots (siehe rechte Spalte in der Tabelle . Zum Vergleich: Die Filialbanken bieten dies zwar, verlangen aber für das ETF-Sparplan-Depot mit 200 Euro Monatsrate ab 2,75 Prozent aufwärts (Targo Bank Klassik-Depot).
Im Heft geht Finanztest auch der Frage nach, wie nachhaltiges Anlegen mit ETF funktionieren kann. Zwar sind viele dieser ETF noch neu auf dem Markt, doch wer mag, könne seine gesamte Geldanlage nachhaltig und klimafreundlich ausrichten, heißt es. Das Finanztest Spezial „Anlegen mit ETF“ hat 144 Seiten und kostet 12,90 Euro. Es kann auch online bestellt werden.
Nettopolicen versus ETF-Sparplan
In Zeiten anhaltend niedriger Zinsen wird im Bereich Altersvorsorge vermehrt auf kapitalmarktorientierte Fondsanlagen gesetzt. Die Fondspolice ist hierbei gegenüber der direkten Fondsanlage aufgrund der Befreiung von der Abgeltungsteuer mitunter Fällen im Vorteil – insbesondere bei langen Anlagehorizonten, hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) herausgefunden (procontra berichtete).
„Bereits bei einer Vertragslaufzeit ab 15 Jahren können Fondspolicen eine höhere Rendite als die Direktanlage in Fonds erzielen“, erklärt Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP. Details könnten Berater individuell für jeden Kunden mit dem „Fondsanlagen-Optimierer“ des Instituts ermitteln, der den neutralen Vergleich zwischen Fondspolicen und einer Fonds-Direktanlage unter Berücksichtigung steuerlicher Effekte ermöglicht. Details und Berechnungsbeispiele gibt es auf der IVFP-Website.
Andere Tools kommen zu ähnlichen Ergebnissen. „Finanzplaner24" der Firma Finanzportal24 rechnet bei Bruttopolicen einen geringen Vorteil für Anleger gegenüber ETF-Sparplänen aus. Bei Nettopolicen fiele der Vorteil zugunsten der Fondspolice gegenüber einem ETF-Sparplan sehr viel stärker aus, sagt Thomas Buchholz, Maklerbetreuer der LV 1871 (procontra berichtete).
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