Kolumne
Angesichts der Tatsache, dass der Bruch der Ampelkoalition die Hoffnung auf eine Reform der privaten Altersvorsorge und monatelange Arbeit der gleichnamigen Fokusgruppe mit einem Schlag zunichtegemacht hat, fällt eine versöhnliche Weihnachtsbotschaft schwer. Der mühsam ausgehandelte Konsens der Ampelparteien mit vielen guten Ansätzen (siehe Kolumne vom 15. Oktober) gelangt wohl nicht mehr ins Gesetzgebungsverfahren. Nach wahlkampftaktischen Spielregeln hätte dies ohnehin kaum Erfolgschancen, so dass das Reformpapier, das Anlagemöglichkeiten in Fonds, ETFs oder Einzelaktien vorsah, auf der Ziellinie verglüht.
Die Aussichten im neuen Jahr sind eher trüb: Eine Wiederaufnahme der Reformbestrebungen ist vor 2026 nicht zu erwarten: Auf Bundestagswahl folgt Regierungsbildung, Sommerpause und Konstituierung, bevor man die losen Enden der abgebrochenen Reform wieder aufnehmen kann. Darunter leiden einmal mehr die deutschen Altersvorsorgesparer und ganz besonders die Geringverdiener. Egal, für welche Variante sich die neue Koalitionsregierung entscheidet: Die Rentenlücke muss dringend geschlossen werden.
Bis dahin bleiben die Riester-Rente, die private Rentenversicherung sowie Basisrentenverträge als mögliche Vorsorgeleistungen der privaten Altersvorsorge erhalten. Verbraucherschützer beklagen hier schon lange die zu hohen Kosten bei zu geringer Profitabilität. Christian Lindner wollte deshalb den Kapitalmarkt für den Altersvorsorgesparer öffnen.
Auch wenn die Reformbemühungen vorerst ins Stocken geraten sind, bleibt die Möglichkeit, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen, und gestärkt in die nächste Runde zu gehen. Mit einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Sparer kann es gelingen, langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen dennoch frohe Weihnachten und ein neues Jahr voller Zuversicht und neuer Möglichkeiten!