Debeka-PKV: Mehr Vollversicherte trotz kräftiger Beitragserhöhungen
Die Debeka, Deutschlands größter privater Krankenversicherer, konnte sich auch im vergangenen Jahr über einen Nettozuwachs an Vollversicherten freuen. Um rund 27.000 stieg ihr Kundenbestand in diesem Segment im Jahr 2024. Im Jahr davor hatte es ein Plus von rund 16.000 gegeben. Das hat der Koblenzer Versicherer an diesem Montag im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz bekanntgegeben. Damit verfügt die Debeka nun über einen Bestand an privat Krankenvollversicherten von rund 2.546.000.
Beim Nettozuwachs sind Abgänge aufgrund von Sterbefällen, GKV-Rückkehr und Anbieterwechsel bereits abgezogen. Bei der Debeka betrug dieser im Bezug zum Bestand circa 1,1 Prozent. Der Branchendurchschnitt lag bei 0,3 Prozent.
Bis einschließlich 2022 war der branchenweite Bestand an Vollversicherten gut ein Jahrzehnt lang kontinuierlich gesunken. Dass es nun seit zwei Geschäftsjahren wieder bergauf geht, begründet Debeka-Vertriebsvorstand Paul Stein mit einem wachsenden Zutrauen in der Bevölkerung. „Die Menschen sind bereit, für eine gute Krankenversicherung auch mehr Geld zu bezahlen“, sagte Stein auf procontra-Nachfrage. Wachsendes Vertriebspotenzial für die Krankenvollversicherung sieht er vor allem im Beamtenbereich, in dem die Debeka historisch stark vertreten ist. Durch konstante Neueinstellungen sei hier auch weiterhin Bedarf da, so Stein.
Ob der Nettozuwachs in diesem Jahr so weitergeht, wird auch davon abhängen, wie Bestands- und potenzielle Kunden mit den jüngsten Beitragsanpassungen (BAP) der Debeka umgehen. Wie Vorständin Laura Müller, unter anderem verantwortlich für die Krankenversicherung, erklärte, habe per 1. Januar 2025 die durchschnittliche BAP über alle angepassten Tarife hinweg 24,7 Prozent betragen. „Wir haben rund 1,8 Millionen Anpassungsschreiben verschickt“, sagte Müller. Damit müsste die BAP Anfang des Jahres den Großteil der Vollversicherten betroffen haben. Der Grund dafür liegt, wenig überraschend, in den stark gestiegenen Leistungsausgaben. „Diese sind bei uns im Jahr 2023 um 9,6 und im Jahr 2024 um 8,5 Prozent gestiegen“, erklärte Müller.
Die Marktführer in der PKV

Platz 10: Hanse Merkur (3,59 %)
Debeka steigt in die private Cyber-Versicherung ein
Abseits der PKV äußerte Vertriebsvorstand Stein auch die Pläne des Koblenzer Versicherers, im zweiten Quartal des laufenden Jahres eine Cyberversicherung für Privathaushalte auf den Markt zu bringen. „Alle Menschen sind heute tagtäglich im Netz unterwegs, kaufen, handeln und kommunizieren. Nicht nur der Schutzbedarf unserer Kinder ist riesengroß, Betrug und Missbrauch sind allgegenwärtig“, erklärte Stein.
Das Produkt soll eine Kombination aus einer Cyber-Haftpflichtversicherung mit Assistance-Leistungen sein und als weitere Option eine Cyber-Rechtsschutzversicherung bieten. Im Stile einer Schadenversicherung sollen dabei, je nach Schadenfall, verschiedene Jahreshöchstentschädigungen zwischen 30.000 und 40.000 Euro gelten, fasste Vorstandsmitglied Normann Pankratz auf procontra-Nachfrage zusammen. Allerdings sollen die Kunden das neue Produkt nur beim angestellten Außendienst der Debeka sowie direkt online abschließen können, nicht über Makler.
Darüber hinaus will der Versicherer in diesem Jahr noch weitere Produkte für den Online-Abschluss ermöglichen. Auf die Cyber- sollen auch Zahnzusatz-, Rechtsschutz-, Krankenhaus-Zusatz- und Hausrat-Policen folgen. Reise- und Fahrradversicherungen sind über diesen Kanal bereits abschließbar.