IVFP-Rating
Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) war für die privaten Krankenversicherer zuletzt ein Quell der Freude. Während bei der Zahl der Vollversicherten Stagnation beziehungsweise ein geringer Abrieb vorherrscht, spricht der PKV-Verband im Bezug auf die bKV gänzlich unbescheiden selbst von einem „Boom“.
Laut neuesten Zahlen des Verbands boten Ende 2022 insgesamt 22.300 Betriebe ihren Mitarbeitern eine bKV an – ein Plus von 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigen mit betrieblicher Krankenversicherung stieg um 11,5 Prozent auf nun 1,76 Millionen. Die Versicherer profitieren dabei vom um sich greifenden Fachkräftemangel bei vielen Unternehmen und bewerben die bKV gerne als Mitarbeiterbindungsinstrument.
Der Markt ist in den vergangenen Jahren komplexer geworden. Neben Bausteintarifen haben viele Versicherer mittlerweile auch Budgettarife im Angebot, bestehende Bausteine wurden zudem überarbeitet und vereinfacht, beispielsweise durch die Streichung von Berufsgruppenprüfungen. Schließlich gilt es beim Kampf um Marktanteile im lukrativen bKV-Geschäft up-to-date zu bleiben.
Um Vermittlern im zunehmend komplexeren Markt eine Orientierungshilfe zu bieten, hat nun das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) die Anbieter auf ihre bKV-Kompetenz hin untersucht. Insgesamt 70 Kriterien wurden hierfür abgefragt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Implementierung der bKV-Sparte in die Unternehmenskultur des Versicherers.
„Das ist äußerst wichtig, denn neben Top-Tarifmerkmalen ist vor allem die Kompetenz des Versicherers gefragt, um Arbeitgebern ein individuelles Angebot unterbreiten zu können,“ so Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP.
Insgesamt erstrecken sich die 70 Kriterien auf vier Teilbereiche: Beratung, Vertragsgestaltung, Service & Verwaltung sowie das Produktportfolio. Die Bewertung jedes Teilbereichs fließt zu 25 Prozent in die Gesamtnote ein.
Zu den abgefragten Kriterien gehört unter anderem:
Von den untersuchten Versicherern erhielten sieben die Gesamtnote „exzellent“, die höchstmögliche Bewertung. Hierbei handelt es sich um:
Vier der oben genannten Versicherer erhielten in allen 4 Teilsegmenten die Höchstnote: die Hallesche, die Allianz, Gothaer sowie die DKV.
Fünf weitere Unternehmen wurden mit „sehr gut“ ausgezeichnet:
Die übrigen untersuchten Gesellschaften mit schlechterer Bewertung werden vom IVFP nicht genannt. Die Übersicht über die Testsieger finden Sie hier.