Zusatzversicherungen weiter stark nachgefragt

Diese Krankenversicherer profitieren besonders vom Zusatzgeschäft

Das Geschäft mit Zusatzversicherungen erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit – mittlerweile gibt es knapp 30 Millionen Policen. Welche Versicherer vom Boom im vergangenen Jahr besonders profitieren konnten, zeigt ein Blick in die aktuellen Geschäftsberichte.

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16:07 Uhr | 10. Juli | 2024
Eine Schwester begutachtet eine Patientin im Krankenhaus

Die Nachfrage nach privaten Krankenzusatzversicherungen hielt auch 2023 weiter an.

| Quelle: Tempura

Ob mehr Schutz für die Zähne, Chefarzt-Behandlungen oder mehr Geld für Naturheilverfahren: Wenn es um die eigene Gesundheit geht, zeigen sich die Deutschen weiterhin investitionswillig. Seit Jahren verzeichnen die privaten Krankenversicherungen einen deutlichen Zuwachs im Segment der Zusatzversicherungen. 2023 bildete hier keine Ausnahme: Laut PKV-Verband verzeichneten die Versicherer im vergangenen Jahr ein Plus von 2,5 Prozent, so dass mittlerweile knapp 30 Millionen Deutsche zusätzlichen Schutz genießen.

Doch welche Versicherer profitierten im vergangenen Jahr besonders stark von diesem Trend. Um diese Frage zu beantworten, hat sich procontra die aktuellen Geschäftsberichte der nach Beitragseinnahmen 25 größten privaten Krankenversicherer einmal angeschaut. Bis auf die Landeskrankenhilfe haben diesen mittlerweile alle Versicherer vorgelegt.

Um hier eine Vergleichbarkeit herzustellen, haben wir uns die natürlich versicherten Personen im Bereich Krankheitskosten-Ergänzungsversicherungen angeschaut, worunter unter anderem Zahnzusatzversicherungen und stationäre Zusatzversicherungen subsumiert werden. Auch die in letzter Zeit florierende betriebliche Krankenversicherung ist hier enthalten. Keine Berücksichtigung finden derweil Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld oder Auslandskrankenversicherungen.

Mit großem Abstand ist die DKV dabei weiterhin der Bestandskönig, wenn es um PKV-Zusatzversicherungen geht. Mit insgesamt 2.932.477 Zusatzversicherungen im Bestand schielt die Ergo-Tochter in Richtung der 3-Millionen-Grenze. Auf den zweiten Platz hat sich derweil die Barmenia geschoben, die in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum verzeichnete. Im vergangenen Jahr stieg der Bestand beim Wuppertaler Versicherer im Bereich der Krankheitskostenvollversicherungen um knapp 400.000 versicherte Personen auf nun 1.964.340.

Die Bestandskönige im Zusatzgeschäft

Versicherer

Bestand Zusatzversicherungen 2023 (natürlich versicherte Personen)

DKV

2.932.477

Barmenia

1.964.340

Ergo Krankenversicherung

1.840.152

Allianz

1.772.027

Debeka

1.658.230

Signal Iduna

1.373.407

Generali

1.259.496

Hanse Merkur Krankenversicherung AG

1.131.344

Bayerische Beamtenkrankenkasse

1.091.710

Union

977.193

Damit ist die Barmenia auch der wachstumsstärkste Versicherer in diesem Segment. Deutliche Zuwächse konnten zudem noch die Allianz (+ 116.894) sowie der Münchener Verein (+ 72.167) verzeichnen. Bis auf wenige Versicherer (Signal Iduna, Alte Oldenburger) gelang es jedoch allen der 24 untersuchten Branchen-Schwergewichte, bei den Zusatzversicherten zuzulegen. 

Auch für das aktuelle Jahr gehen die Versicherer von einem weiteren Zuwachs beim Zusatzgeschäft aus. So heißt es unter anderem im Geschäftsbericht der Barmenia: „Der Trend mit privaten Zusatzversicherungen den Versicherungsschutz der gesetzlichen Krankenversicherung zu ergänzen, dürfte auch in diesem Jahr weiter anhalten.“

Die Versicherer mit dem größten Wachstum im Zusatz-Segment

Versicherer

Bestand Zusatzversicherung 2022

Bestand Zusatzversicherung 2023

Zuwachs in %

Barmenia *

1.579.963

1.964.340

24,32

Münchener Verein

322.820

344.987

22,35

Hallesche

498.280

537.054

7,78

Gothaer

491.500

529.295

7,69

Allianz

1.655.133

1.772.027

7,06

Huk-Coburg

624.200

665.165

6,56

R+V

767.564

815.947

6,3

Ergo Krankenversicherung

1.756.479

1.840.152

4,76

Bayerische Beamtenkrankenkasse

1.045.440

1.091.710

4,42

LVM

254.448

264.331

3,88

  • *die Barmenia spricht in ihrem Geschäftsbericht von "sonstigen selbstständigen Teilversicherungen". Welche Versicherungen hierunter subsumiert sind, beantwortete die Barmenia bis Redaktionsschluss nicht.