Diese Krankenversicherer profitieren besonders vom Zusatzgeschäft
Ob mehr Schutz für die Zähne, Chefarzt-Behandlungen oder mehr Geld für Naturheilverfahren: Wenn es um die eigene Gesundheit geht, zeigen sich die Deutschen weiterhin investitionswillig. Seit Jahren verzeichnen die privaten Krankenversicherungen einen deutlichen Zuwachs im Segment der Zusatzversicherungen. 2023 bildete hier keine Ausnahme: Laut PKV-Verband verzeichneten die Versicherer im vergangenen Jahr ein Plus von 2,5 Prozent, so dass mittlerweile knapp 30 Millionen Deutsche zusätzlichen Schutz genießen.
Doch welche Versicherer profitierten im vergangenen Jahr besonders stark von diesem Trend. Um diese Frage zu beantworten, hat sich procontra die aktuellen Geschäftsberichte der nach Beitragseinnahmen 25 größten privaten Krankenversicherer einmal angeschaut. Bis auf die Landeskrankenhilfe haben diesen mittlerweile alle Versicherer vorgelegt.
Um hier eine Vergleichbarkeit herzustellen, haben wir uns die natürlich versicherten Personen im Bereich Krankheitskosten-Ergänzungsversicherungen angeschaut, worunter unter anderem Zahnzusatzversicherungen und stationäre Zusatzversicherungen subsumiert werden. Auch die in letzter Zeit florierende betriebliche Krankenversicherung ist hier enthalten. Keine Berücksichtigung finden derweil Krankentagegeld, Krankenhaustagegeld oder Auslandskrankenversicherungen.
Mit großem Abstand ist die DKV dabei weiterhin der Bestandskönig, wenn es um PKV-Zusatzversicherungen geht. Mit insgesamt 2.932.477 Zusatzversicherungen im Bestand schielt die Ergo-Tochter in Richtung der 3-Millionen-Grenze. Auf den zweiten Platz hat sich derweil die Barmenia geschoben, die in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum verzeichnete. Im vergangenen Jahr stieg der Bestand beim Wuppertaler Versicherer im Bereich der Krankheitskostenvollversicherungen um knapp 400.000 versicherte Personen auf nun 1.964.340.
Die Bestandskönige im Zusatzgeschäft
Versicherer | Bestand Zusatzversicherungen 2023 (natürlich versicherte Personen) |
DKV | 2.932.477 |
Barmenia | 1.964.340 |
Ergo Krankenversicherung | 1.840.152 |
Allianz | 1.772.027 |
Debeka | 1.658.230 |
Signal Iduna | 1.373.407 |
Generali | 1.259.496 |
Hanse Merkur Krankenversicherung AG | 1.131.344 |
Bayerische Beamtenkrankenkasse | 1.091.710 |
Union | 977.193 |
Damit ist die Barmenia auch der wachstumsstärkste Versicherer in diesem Segment. Deutliche Zuwächse konnten zudem noch die Allianz (+ 116.894) sowie der Münchener Verein (+ 72.167) verzeichnen. Bis auf wenige Versicherer (Signal Iduna, Alte Oldenburger) gelang es jedoch allen der 24 untersuchten Branchen-Schwergewichte, bei den Zusatzversicherten zuzulegen.
Auch für das aktuelle Jahr gehen die Versicherer von einem weiteren Zuwachs beim Zusatzgeschäft aus. So heißt es unter anderem im Geschäftsbericht der Barmenia: „Der Trend mit privaten Zusatzversicherungen den Versicherungsschutz der gesetzlichen Krankenversicherung zu ergänzen, dürfte auch in diesem Jahr weiter anhalten.“
Die Versicherer mit dem größten Wachstum im Zusatz-Segment
Versicherer | Bestand Zusatzversicherung 2022 | Bestand Zusatzversicherung 2023 | Zuwachs in % |
Barmenia * | 1.579.963 | 1.964.340 | 24,32 |
Münchener Verein | 322.820 | 344.987 | 22,35 |
Hallesche | 498.280 | 537.054 | 7,78 |
Gothaer | 491.500 | 529.295 | 7,69 |
Allianz | 1.655.133 | 1.772.027 | 7,06 |
Huk-Coburg | 624.200 | 665.165 | 6,56 |
R+V | 767.564 | 815.947 | 6,3 |
Ergo Krankenversicherung | 1.756.479 | 1.840.152 | 4,76 |
Bayerische Beamtenkrankenkasse | 1.045.440 | 1.091.710 | 4,42 |
LVM | 254.448 | 264.331 | 3,88 |
*die Barmenia spricht in ihrem Geschäftsbericht von "sonstigen selbstständigen Teilversicherungen". Welche Versicherungen hierunter subsumiert sind, beantwortete die Barmenia bis Redaktionsschluss nicht.