Zusatzbeiträge steigen
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung werden im kommenden Jahr voraussichtlich deutlich steigen. Laut einer Berechnung des GKV-Schätzerkreises schlagen die Experten des Gremiums eine Erhöhung des Zusatzbeitrags auf 2,5 Prozent vor – das wären 0,8 Prozentpunkte mehr als noch in diesem Jahr. Es wäre der höchste Anstieg, den es je gegeben hat.
Die Krankenversicherung für die Deutschen dürfte also merklich teurer werden. Bei einem Brutto-Gehalt von 4.000 Euro im Monat würden sich die Krankenkassenbeiträge von 326 auf 342 Euro erhöhen. Aufs Jahr gerechnet wäre das eine Mehrbelastung von 192 Euro netto.
Ob die Zusatzbeiträge jedoch wirklich so stark steigen, bleibt abzuwarten. Letztlich entscheidet jede Krankenkasse selbst, ob und wie stark sie den Zusatzbeitrag anpasst. Bereits im Jahresverlauf hatten 22 Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge zum Teil deutlich angehoben. So hat sich der Zusatzbeitrag bei BKK Textilgruppe Hof seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht. Hatte die Krankenkasse diesen zu Jahresbeginn von 0,9 auf 1,3 Prozent erhöht, erfolgte zum 1. Juli eine weitere Erhöhung, diesmal gleich um 1,5 Prozentpunkte auf schließlich 2,8 Prozent. Die Krankenkasse begründete die Anhebung mit der aktuellen Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, beispielsweise höheren Preisen für Arzneimittel und Kostensteigerungen im Krankenhausbereich.
Der GKV-Schätzerkreis hat in seiner Einnahmenschätzung die gesetzlich vorgegebene Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze in 2025 berücksichtigt. Das Bundesministerium für Gesundheit legt nach Auswertung der Ergebnisse des Schätzerkreises den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz für das Jahr 2025 fest und gibt ihn bis zum 1. November 2024 im Bundesanzeiger bekannt. Dabei berücksichtigt das Bundesministerium für Gesundheit auch Informationen, die erst nach dem Schätzerkreis bekannt werden und relevanten Einfluss auf den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz haben.