Aktuelle IW-Analyse

GKV Zusatzbeitrag: Krankenkassen kassieren im Schnitt fast 3 Prozent

Statt der erwarteten 2,5 Prozent zahlen die Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen im Schnitt einen Zusatzbeitragssatz von gut 2,9 Prozent. Das geht aus aktuellen Analysen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.

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14:04 Uhr | 07. April | 2025
Frau bei einer MRT-Untersuchung

MRT-Untersuchung: Die steigenden Gesundheitsausgaben lassen auch die Kassenbeiträge immer weiter steigen.

| Quelle: Luis Alvarez

Der gesetzlich festgelegte durchschnittliche GKV-Zusatzbeitragssatz für 2025 liegt eigentlich bei 2,5 Prozent – bei einem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent. Aktuelle Analysen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen nun aber, dass der tatsächlich gezahlte Zusatzbeitragssatz bei 2,92 Prozent liegt, also gut 0,4 Prozentpunkte über der vom GKV-Schätzerkreis erstellten Prognose.

Zusätzliche Belastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Laut IW führt das zu einer zusätzlichen Beitragslast für Arbeitnehmer und Arbeitgeber von 7,6 Milliarden Euro.

„Die Erhöhung um 1,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr übertrifft die Entwicklung der gesamten vergangenen Dekaden“, heißt es dazu in einer Stellungnahme des IW. Und weiter. „Der vom Schätzerkreis rechnerisch ermittelte Wert kletterte bis dato von 0,9 Prozent im Jahr 2015 in kleinen Schritten bis auf 1,7 Prozent im Jahr 2024. Ein Grund für den aktuellen Sprung: Der Gesetzgeber hat die Krankenkassen nach der Coronapandemie verpflichtet, Finanzreserven zur Stabilisierung des Beitragssatzes abzuschmelzen. Inzwischen liegen die Rücklagen aber nur noch knapp über der gesetzlichen Mindestrücklage von 0,2 Monatsausgaben. Deshalb fehlt jetzt ein Puffer, um einen weiteren Beitragssatzanstieg abzufedern.“

Immer höhere Sozialabgaben

Damit trage die GKV maßgeblich dazu bei, dass der Gesamtsozialversicherungsbeitrag auf 42,3 Prozent gestiegen sei, was dazu führe, dass die private Investitionstätigkeit immer geringer und die Inlandsnachfrage immer schwächer werde. Im Ergebnis bleibe die wirtschaftliche Entwicklung so auf Dauer hinter den Möglichkeiten zurück, die sich bei konstanten Beitragslasten ergeben würden.