Kunden wollen maximal 16 Euro für Zahnzusatz bezahlen
Beim Kennenlernen zählt häufig ein schönes und gesundes Lächeln. Das hat jetzt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Versicherers Gothaer bestätigt. Befragt wurden 18- bis 40-jährige Menschen in Deutschland. Träfen sie eine Person zum ersten Mal, antworteten 92 Prozent der teilnehmenden Personen auf die Frage „wie wichtig ist ihnen ein schönes und gesundes Lächeln, so dass Ihnen die Person sympathisch ist?“ mit „sehr wichtig“ beziehungsweise „eher wichtig“. Makler können das repräsentative Umfrageergebnis zum Einstieg in ein Beratungsgespräch über private Zahnzusatzversicherungen nutzen.
Frauen legen bei ihrem Gegenüber häufiger Wert auf ein schönes und gesundes Lächeln als Männer; 94 beziehungsweise 89 Prozent. Das weibliche Geschlecht ist auch beim eigenen Lächeln kritischer. Während für 59 Prozent das eigene sehr wichtig und für 36 Prozent eher wichtig ist, sind es bei den Männern nur 32 beziehungsweise 53 Prozent.
Dazu Sylvia Eichelberg, Vorstandsvorsitzende der Gothaer Krankenversicherung: „Natürlich ist Schönheitsempfinden individuell. Wir stellen aber seit einiger Zeit fest: Die Menschen legen immer größeren Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Dazu gehören gesunde Zähne, die Vorsorge und Pflege benötigen. Das sehen wir auch an der steigenden Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen, die Leistungen wie professionelle Zahnreinigung oder Kieferorthopädie erstatten.“
Budgetbereitschaft bei 16 Euro
Ein weiteres Ergebnis der Studie: 16 Euro im Monat sind die Deutschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren im Durchschnitt bereit, für eine Zahnzusatzversicherung zu zahlen. Dafür erwarten sie umfassende Leistungen. Angebot in dieser Preisklasse gibt es im Markt. Die fünf Tarife mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis für eine 28-jährige Frau hat Morgen & Morgen für procontra ermittelt (siehe Tabelle). Das Astra-Produkt kostet 15,21 Euro pro Monat; die anderen Tarife liegen zwischen rund 18 und 22 Euro. Dafür erhält die Musterkundin umfassende Leistungen.
Anbieter | Tarifname | Gesamtbeitrag |
Astra | Zahn Sieger | 15,21 € |
Concordia | Zahn Sorglos (inkl. ZT, ZB und Zahn Plus) | 17,86 € |
Barmenia | Mehr Zahn 100, Mehr Zahnvorsorge Bonus | 18,50 € |
Allianz | ZS 100 | 18,77 € |
Janitos | JA dental 100 | 21,80 € |
Quelle: Morgen & Morgen, Stand 10.08.2023
Vier der in der Tabelle aufgeführten Tarife – außer der von Janitos – gehörten auch zu den besten Zahnzusatzversicherungen in einem aktuellen Test von Stiftung Warentest. Sie decken selbst die Kosten für eine aufwendige Implantat-Versorgung komplett. Diese „Höchstleistungstarife“, so die gemeinnützige Verbraucherorganisation, hätten aber ihren Preis. 43-jährige zum Beispiel zahlten über die Jahre im Durchschnitt 40 bis 79 Euro Monatsbeitrag. Umso wichtiger ist für Versicherungsnehmer vom Kundentyp „Rundum sorglos“, möglichst frühzeitig einen abzuschließen.
Aufklärung ist notwendig
Dass es gute Policen gibt, die selbst teure Sanierungen für alle bezahlbar machen, scheint sich allerdings noch nicht herumgesprochen zu haben. Die Studienautoren jedenfalls vermuten „Angst vor zu hohen Kosten“ als möglichen Grund für den „noch ausbaufähigen“ Verbreitungsgrad von Zahnzusatzpolicen in Deutschland. Nur 29 Prozent der Befragten hätten einen solchen Schutz. Erkennbar nehme die Abschlussbereitschaft mit steigendem Haushaltsnettoeinkommen zu.
Umso wichtiger sei es, auch preisbewussten Kundengruppen wie Studierenden, Berufseinsteigern und jungen Familien ein passendes Angebot zu machen, meint Eichelberg und verweist in diesem Zusammenhang auf den neuen Einsteigertarif MediZ Smile der Gothaer für einen Monatsbeitrag von 9,15 Euro für 21- bis 25-Jährige. Die Gothaer hat aber auch einen „Höchstleistungstarif“ im Angebot, den MediZ Duo 100. Dieser Tarif schnitt auch beim Test der Verbraucherschützer mit „sehr gut“ ab.
Für Berater gibt es dennoch viel zu analysieren, zum Beispiel die Beitragsentwicklung. Die mit sieben Jahren noch recht junge Astra Versicherung AG, eine Tochtergesellschaft des Schulschließfachvermieters Astra Direct Schließfächer, hat nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden Philipp Langendörfer, „sehr gut kalkuliert“, so dass es noch nicht zu Beitragsanpassungen kam und diese auch nicht absehbar seien. Das Geschäft mit Zahnzusatzpolicen entwickle sich „außerordentlich gut“. Zahlen nannte er nicht. Der Zahn-Sieger-Tarif übernimmt die Kosten teurer Zahnsanierungen im Rahmen der allgemeinen Vertragsbedingungen zu 100 Prozent.