Das bKV-Geschäft profitiert gerade von Zuwachsraten, von denen andere Branchen nur träumen können. Der PKV-Verband meldet erstmals über zwei Millionen bKV-Versicherte. Entsprechend zugelegt hat auch die Zahl der Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine solche Zusatzleistung anbieten, – und zwar von 27.700 im Jahr 2022 auf aktuell rund 40.000. Das entspricht einer Steigerung um fast 42 Prozent.
Nach Einschätzung des PKV-Verbands dürfte die Verbreitung der bKV sogar noch höher sein. Denn die Statistik erfasst nur die Arbeitgeber, die die Beiträge für ihre Mitarbeitenden vollständig tragen. bKV-Lösungen, bei denen die Beschäftigten einen Teil des Beitrags selbst leisten, werden also nicht mitgezählt.
Trotz der beeindruckenden Wachstumsraten gibt es bei der bKV aber noch reichlich Luft nach oben. Denn von einer Marktdurchdringung kann bei rund 40.000 Betrieben bundesweit noch lange keine Rede sein. Umfragen zeigen, dass gerade mittelständische und kleinere Unternehmen einen großen Nachholbedarf haben. Viele fürchten offenbar noch Aufwand und Kosten.
Maklern bietet sich hier die Chance, mit einer sachkundigen Beratung ins Firmenkundengeschäft einzusteigen oder ihr schon bestehendes Geschäft zur betrieblichen Altersversorgung (bAV) zu erweitern, was angesichts der zunehmenden Marktsättigung bei Einzelversicherungen neue und lukrative Vertriebswege eröffnen kann. Denn entscheidet sich zum Beispiel ein Betrieb mit 40 Mitarbeitern für eine bKV, erhalten Vermittler eine Provision für 40 Verträge. Mitunter genügen hierfür wenige Gespräche. Und auch bei jeder Neueinstellung wird eine Provision fällig. Hinzu kommt, dass die bKV ausgesprochen storno-unanfällig ist.
Angst vor einer bKV-Beratung muss heute kein Vermittler mehr haben, denn mittlerweile bieten eigentlich alle Versicherer umfangreiche Unterstützung an – angefangen von Präsentationen für die Anbahnungsphase über digitale Tools bis zur persönlichen Begleitung bei Kundenterminen vor Ort. Bei verschiedenen Einrichtungen wie zum Beispiel dem Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) besteht auch die Möglichkeit, spezielle Weiterbildungslehrgänge zu belegen.
Unterm Strich ist eine bKV viel weniger komplex, als oft angenommen wird. Die Vertragsverwaltung umfasst im Prinzip nur die An- und Abmeldung von Mitarbeitern und die Beitragszahlungen. Und die Kostenerstattung bzw. Leistungsabwicklung erfolgt in der Regel direkt zwischen den Arbeitnehmern und dem Versicherer, meist ganz bequem per App. Der Vermittler hat damit also nichts zu tun.
Ein Punkt, der bei der Beratung aktiv angesprochen werden sollte, weil er für die Entscheidung für eine bKV so bedeutend ist, ist die Frage nach der steuerlichen Behandlung. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass bKV-Zuwendungen von Arbeitgebern seit 2020 im Rahmen einer Freigrenze von 50 Euro wieder steuer- und sozialabgabenfrei sind. Voraussetzung ist, dass die Zuwendung ausschließlich als Versicherungsschutz und nicht als Geldleistung gewährt wird. Das macht sie zu einer sinnvollen Alternative zu Lohnerhöhungen.
Gut zu wissen: Wird die Summe durch andere Benefits wie zum Beispiel einen Tankgutschein schon ganz oder teilweise ausgeschöpft, sollten Vermittler ihre Kunden darauf hinweisen, dass es in solchen Fällen die Möglichkeit gibt, die Beiträge pauschal zu versteuern.