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Was taugt der JA Dental 100 „plus“ der Janitos?

Die Janitos hat die Palette der Zahntarife zum 1.9.2024 um drei weitere Bausteine erweitert. Den JA Dental 100 „plus“ schaute sich procontra genauer an.

14:09 Uhr | 26. September | 2024
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| Quelle: procontra

Was leistet der Tarif?

Die neuen Dental-Tarife (75plus, 90plus und den 100plus) mit der Kennzeichnung „plus“ im Produktnamen sind in vielen Punkten identisch mit den ebenfalls noch am Markt befindlichen Dental-Tarifen ohne „plus“. Beim Zahnersatz fällt bei der „plus“-Variante lediglich die Leistungsreduzierung auf 90 Prozent ab dem fünften Jahr weg, wenn kein Bonusheft vorliegt. Auch die Leistungen für kieferorthopädische Behandlungen werden im neuen Tarif nur noch getragen, wenn es sich um unfallbedingte Maßnahmen handelt. Ansonsten leistet der neue Tarif umfangreich wie die meisten Premium-Tarife in diesem Segment:

  •  volle Erstattung für Zahnersatz und die versicherten Zahnbehandlungen

  • unbegrenzte Übernahme von Prophylaxe-Kosten

  • Maßnahmen zur Schmerzausschaltung bis 350 Euro im Jahr

  • Übernahme der Kosten für moderne Zahnbehandlungen, etwa mit CEREC oder einer digitalen Volumentomografie.

Wartezeiten gibt es nicht, die Zahnstaffel ist mit einer vierjährigen Laufzeit (inkl. Rumpfjahr) und einem Gesamtvolumen von 6.000 Euro ebenfalls marktgerecht bemessen.

Was sind die Stärken?

Die Janitos bietet mit dem JA Dental 100plus ein umfassendes Paket für die Zahnabsicherung mit einem Premium-Leistungsniveau. Die Beiträge sind im Marktvergleich primär in den jüngeren Altersgruppen ausgesprochen attraktiv, sie liegen bei den unter 40-Jährigen in vielen Fällen deutlich unter denen der Mitbewerber. Wir hätten gerne von der Janitos gewusst, ob die Tarife speziell für den Marktvergleich und damit auch für die großen Vergleicher konzipiert wurden, haben aber keine Antwort auf unsere Anfrage bekommen.

Was ist kritisch zu sehen?

Anders als bei den bisherigen Dental-Tarifen bietet die Janitos keinen Versicherungsschutz bei einem fehlenden Zahn, der bisher mitversichert war. Mit einer Zahnlücke kommen die Dental-Tarife also nicht infrage – selbst, wenn man auf die Mitversicherung des Lückenschlusses verzichten könnte. Eine strikte Annahmepolitik, deren Grund wir ebenfalls gern erfahren hätten – aber auch hier gab es keine Rückmeldung.
Kieferorthopädische Behandlungen für Kinder sind grundsätzlich nicht mitversichert – auch das unterscheidet den Tarif von den bisherigen und weiter angebotenen Dental-Tarifen der Janitos am Markt. Auffällig auch: Die Beitragssprünge im Alter sind dann doch recht happig: Im siebten Lebensjahrzehnt zahlen die Versicherten fast 97 Euro für den Schutz – das ist mehr als bei den meisten Wettbewerbern. 

Wer ist die Zielgruppe?

Wie bei den meisten Premium-Tarifen dürften sich vor allem Kunden mit einem Wunsch nach Vollkaskoschutz beim Zahnersatz angesprochen fühlen – vor allem, wenn günstige Beiträge in jungen Jahren gewünscht sind.

Tipps für die Vermittlung

Mit dem Ausschluss von Zahnlücken könnte der Zugang für viele Kunden eher schwer werden – Vermittler werden den neuen Premium-Tarif dann wohl kaum in Betracht ziehen. Schwer wird die Abgrenzung zu den klassischen Tarifen ohne „plus“ – wenn ein Bonusheft vorliegt, sind die Leistungen nahezu identisch, auch die Beiträge bleiben auf einem fast vergleichbaren Niveau. Die hohen Beiträge im Alter sollten Vermittler auf jeden Fall thematisieren und dokumentieren.

Das Fazit: 7 von 10 Sternen

Ein neuer Tarif, der fast alles anbietet, was anspruchsvolle Zahnkunden sich wünschen – und der dennoch merkwürdig fehlplatziert wirkt, weil er eine fast identische Kopie des schon am Markt eingeführten Dental-Tarifes ist. Einzig der fehlende Schutz für kieferorthopädische Behandlungen bei Kindern sowie der Ausschluss von Zahnlücken in den Annahmerichtlinien unterscheidet die Tarife wirklich nennenswert – zum Nachteil des neuen Tarifes JA Dental 100plus.