Diese Lebensversicherer dominieren das Kollektivgeschäft
In Zeiten schwächelnden Neugeschäfts ist für die Lebensversicherer die betriebliche Altersversorgung (bAV) von großer Bedeutung. Nicht ohne Grund stellte der Versichererverband GDV im Sommer die Vorstellung seines alljährlichen Statistikkompendiums „Lebensversicherung in Zahlen“ unter das Motto der bAV. In der dazugehörigen Pressemitteilung bejubelten die Versicherer, dass innerhalb der Lebensversicherung mittlerweile jeder fünfte Vertrag auf die bAV entfiel. Bei den Beiträgen ist es sogar ein Viertel.
Bei den Direktversicherungen – dem wichtigsten Durchführungsweg innerhalb der bAV – verzeichneten die Versicherer gar einen neuen Rekordstand bei den Verträgen. Knapp 8,8 Millionen Verträge hatten die Versicherer Ende des vergangenen Jahres in ihren Beständen – gegenüber dem Vorjahr (8,687 Millionen Verträge) bedeutet das ein Plus von 1,3 Prozent. Seit Inkrafttreten des Betriebsrentenstärkungsgesetzes im Jahr 2018 konnte die Branche bei den Direktversicherungen um 8,45 Prozent zulegen.
Welche Versicherer im Kollektivgeschäft vorne liegen, zeigt ein Blick in den aktuellen procontra LV-Check, dem die Bilanzen von 63 Lebensversicherern zugrunde liegen. Anzumerken ist hierbei, dass nicht nur die bAV zum Kollektivgeschäft zu zählen ist. Laut GDV zählt eine ganze Bandbreite an Versicherungen zur Kollektivsparte, darunter unter anderem auch Restschuldversicherungen, Bausparrisikoversicherungen oder kollektive Invaliditätsversicherungen. Der Großteil des Kollektivgeschäfts wird jedoch durch die bAV geprägt
Hier zeigt sich, dass die drei Branchen-Riesen Allianz, R+V und Ergo auf einen siebenstelligen Bestand kommen. Bei allen drei Versicherern liegt die Bedeutung des Kollektivgeschäfts weit über dem marktweiten Durchschnitt. Auch die sich im internen Run-off befindliche Ergo kommt auf über eine Million Verträge. Während im Branchenschnitt nur 19 Prozent des Vertragsbestands auf das Kollektivgeschäft entfallen, sind es bei der Allianz knapp 30 Prozent, bei der R+V gar fast 40 Prozent.
Versicherer | Anzahl Verträge in Kollektivsparte (Ende 2022) | Anteil am Gesamtbestand in % |
Allianz | 3.405.661 | 29,5 |
R+V | 2.150.355 | 39,5 |
Ergo | 1.581.922 | 47,8 |
Axa | 772.205 | 31,8 |
Alte Leipziger | 556.911 | 33,1 |
HDI | 499.104 | 26,9 |
Zurich | 412.357 | 15,1 |
Nürnberger | 346.352 | 14,6 |
Swiss Life | 340.084 | 32,5 |
Auch bei den Gewinnern des vergangenen Jahres liegt die Allianz ganz vorne. Sie konnte ihren Vertragsbestand in der Kollektivsparte um rund 84.000 Verträge ausbauen. Ein fünfstelliges Vertragswachstum verzeichneten außer den Münchenern nur noch die Credit Life (34.733), die Ergo Vorsorge (19.080) sowie die Alte Leipziger (13.538). Die Bestands-Schwergewichte Axa (minus 6.451 Verträge) sowie R+V (minus 12.088 Verträge) mussten indes im Kollektivgeschäft Federn lassen.
Versicherer | Anzahl Verträge in Kollektivsparte (Ende 2022) | Vertragszuwachs ggü. VJ |
Allianz | 3.405.661 | 84.205 |
Credit Life | 329.704 | 34.733 |
Ergo Vorsorge | 73.828 | 19.080 |
Alte Leipziger | 556.911 | 13.538 |
Signal Iduna AG | 9.497 | 9.497 |
Swiss Life | 340.084 | 7.376 |
Continentale | 72.501 | 6.976 |
Dialog | 28.082 | 6.416 |
Stuttgarter | 76.446 | 5.041 |
SparkassenVersicherung | 237.234 | 2.619 |