78 Lebensversicherer integriert

Digitale Rentenübersicht: Die Nutzung bleibt hinter Erwartungen zurück

Die Digitale Rentenübersicht soll den Überblick über die Altersvorsorge erleichtern – doch die Nutzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Während Versicherer und Rentenversicherung bereits viel investiert haben, kämpfen viele Bürger noch mit der Anmeldung. Wird die digitale Lösung den gewünschten Erfolg bringen?

Author_image
10:03 Uhr | 14. März | 2025
Eine ältere Frau mit grauen Haaren sitzt vor ihrem Laptop und schaut auf Rechnungen.

Aktuell sind erst rund 220.000 Nutzer bei der DRÜ registriert, obwohl das System bereits von 78 Lebensversicherern sowie deren Pensionskassen und -fonds unterstützt wird.

| Quelle: Johner Images

Die Digitale Rentenübersicht bietet eine komfortable Möglichkeit, die Altersvorsorge auf einen Blick zu überprüfen – ohne den Papierkram. Was bislang durch das Zusammenlegen von Rentenbescheiden aus verschiedenen Quellen wie der gesetzlichen Rente, Betriebsrente und privaten Versicherungen mühsam erledigt werden musste, ist jetzt über ein Online-Portal zugänglich. Einmal mit dem elektronischen Personalausweis (ePA) angemeldet, können Bürgerinnen und Bürger ihre Ansprüche bequem per Smartphone, Tablet oder Laptop einsehen.

Trotz dieser praktischen Neuerung bleibt die Nutzung jedoch bisher begrenzt: Aktuell sind erst rund 220.000 Nutzer registriert, obwohl das System bereits von 78 Lebensversicherern sowie deren Pensionskassen und -fonds unterstützt wird. Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV, betont: "Wir haben die Digitale Rentenübersicht von Anfang an unterstützt, weil sie mehr Transparenz schafft und die Vorsorgeplanung der Menschen erleichtert." Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Die Hürde bei der Anmeldung, vor allem die Komplexität des ePA-Zugangs, führt dazu, dass viele potenzielle Nutzer die Plattform nicht verwenden.

Herausforderungen bei der Anmeldung – und Lösungen in Aussicht

Ein erhebliches Hindernis für die breite Nutzung ist die Anmeldung über den elektronischen Personalausweis. Viele Bürger haben nicht die erforderliche PIN oder sind mit der Nutzung des Systems nicht vertraut. Um diese Hürden abzubauen, setzen sich die Versicherer für alternative, einfachere Zugangsmöglichkeiten ein. Gleichzeitig bleibt die Datensicherheit ein zentrales Thema, bei dem laut Schumann „Alternativen wie beim Online-Banking genauso sicher, aber deutlich gewohnter“ sind.

Derzeit arbeiten die Versicherer und die Deutsche Rentenversicherung an der Behebung technischer Probleme bei der Anzeige von Verträgen, um die Nutzererfahrung weiter zu verbessern. Ziel ist es, die digitale Rentenübersicht zu einer möglichst breiten und benutzerfreundlichen Lösung für alle Altersvorsorgeansprüche zu machen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie schnell die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung steigen wird, wenn die Anmeldung weiterhin als zu kompliziert wahrgenommen wird.

Mehr Transparenz, mehr Vertrauen: Ein Schritt in die Zukunft der Altersvorsorge

Die digitale Rentenübersicht hat das Potenzial, die Altersvorsorgeplanung für Millionen von Menschen zu vereinfachen. Sie bietet nicht nur einen Überblick über Ansprüche aus der gesetzlichen Rente, sondern auch aus der betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Der Zugang zu diesen Informationen könnte die Vorsorgeplanung deutlich vereinfachen und so dazu beitragen, die Altersvorsorge der Deutschen besser abzusichern. Doch der Weg dorthin erfordert, dass technische Hürden überwunden und die Nutzung des Portals für alle zugänglich gemacht wird.